"I love Germany"
Eine Amerikanerin in Magdeburg
Seit Beginn des Wintersemesters gibt es unter den Lehrenden am Institut für fremdsprachliche Philologien ein neues Gesicht: Linda Wright. Die gebürtige Amerikanerin mit deutschen Wurzeln ist im Rahmen eines Programms der US-Botschaft in Magdeburg Gastdozentin.
Linda Wright ist im English Language Fellow (ELF)-Programm für vorerst ein Jahr in Magdeburg. Dieses Programm, das 1969 zunächst mit dem Ziel gegründet wurde, den Standard des Englischunterrichts in Lateinamerika zu verbessern, wird vom amerikanischen Bildungsministerium und den amerikanischen Botschaften koordiniert und schickt heute als Sprachspezialisten ausgebildete amerikanische Muttersprachler in die ganze Welt. Derzeit werden English Language Fellows vorrangig in den Staaten Afrikas, Asiens und Osteuropas eingesetzt. Ihre circa 140 Einsatzgebiete reichen von Burkina Faso bis Bulgarien, von Ruanda bis Thailand, von Indonesien bis in die Türkei. Deutschland ist eigentlich schon lange nicht mehr Ziel der Vermittlung amerikanischer Expertise im Sprachunterricht, doch durch die gute Kooperation des Instituts für fremdsprachliche Philologien mit dem U.S. Konsulat in Leipzig kam Magdeburg in den Genuss dieses Programms, das vollständig aus amerikanischen Mitteln finanziert wird.
Mit ihrem Universitätsabschluss in TESL (Teaching English as a Second Language) und einer mehr als zehnjährigen Erfahrung in der praktischen Lehrtätigkeit leistet Linda Wright zur Zeit einen wesentlichen inhaltlichen und konzeptionellen Beitrag zur Aufwertung des sprachpraktischen Lehrangebots der Anglistik innerhalb des Instituts, wobei ihren fachlichen Qualifikationen sowie ihrem zusätzlichen Kursangebot gerade mit Beginn des Bachelor-Studienganges "Anglistische Kulturwissenschaft" eine hohe Bedeutung zukommen. Linda Wright beschreibt sich selbst als "intercultural facilitator" (interkulturelle Vermittlerin), und so ist es ihr besonderes Anliegen, sowohl in ihren Lehrveranstaltungen als auch in aussercurricularen Aktivitäten (wie zum Beispiel die veranstaltete Halloween-Party), den Magdeburger Studierenden die Möglichkeit zu geben, mehr über die amerikanische Kultur zu erfahren und im Dialog gemeinsam Stereotypen zu entdecken und Vorurteile abzubauen.
Historisch und modern
Da sie mehrere Jahre in München lebte und an der dortigen Universität einen Aufbaustudiengang absolviert hat, kennt sie die Probleme, die im Berührungs- und Spannungsfeld zwischen der deutschen und amerikanischen Kultur auftauchen können. Seit Oktober hat sie nun die Möglichkeit, Deutschland aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Magdeburg, so sagt sie, gefalle ihr gut, vor allem das Nebeneinander von Historischem und Modernem im Stadtbild - für Linda Wright ein Zeichen, dass hier nicht nur das historische Erbe der Stadt gepflegt wird, sondern auch Innovation sichtbar Raum findet. Es ist dieser Rahmen ebenso wie die bisherigen positiven Erfahrungen mit den Menschen in der Stadt, die ihr Urteil über ihre derzeitige Wahlheimat so euphorisch ausfallen lassen: "I love Germany" bekennt sie freimütig, und für die Studierenden der Anglistik bleibt zu hoffen, dass sie am Ende des kommenden Sommersemesters noch immer dieser Meinung ist, damit sie ihren Aufenthalt am Institut für fremdstpachliche Philologien um ein Jahr verlängert.