Ehrenamtliches Engagement gewürdigt
Kultusminister besuchte Elternhaus für krebskranke Kinder
Der Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, besuchte Anfang Januar 2007 das Elternhaus für krebskranke Kinder und die Universitätskinderklinik. Der Vorsitzende der Stiftung "Elternhaus am Universitätsklinikum Magdeburg" für krebskranke Kinder, Prof. Dr. Uwe Mittler, hatte den Minister bei einem Treffen von verdienstvollen ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern mit Politikern aus Sachsen-Anhalt beim Ministerpräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Böhmer eingeladen. "Wir freuen uns darüber, dass Herr Olbertz unsere Einladung so schnell angenommen hat", so Professor Mittler.
Moderne Ausstattung
Der Minister würdigte das große ehrenamtliche Engagement, das von der Idee bis hin zur Umsetzung des Projektes zur Errichtung des Elternhauses von den vielen beteiligten Helfern eingebracht wurde: "Es ist sehr wichtig, Familien mit diesem Schicksal zu unterstützen und ihnen somit die Möglichkeit zu geben, während dieser schwierigen Zeit nahe bei ihren Kindern sein zu können."
Bei seinem Rundgang im Elternhaus konnte er sich in diesem zeitweiligen Zuhause für die betroffenen Familien von der ansprechenden modernen Ausstattung und den vielfältigen Spiel-, Freizeit- und Betreuungsangeboten überzeugen. So wurde beispielsweise auch ein Snoozle-Raum integriert.
"Mit der Einweihung des Elternhauses im September vergangenen Jahres hatte das größte Projekt des ,Magdeburger Förderkreises krebskranker Kinder e.V.' seine Erfüllung gefunden, worauf die Mitglieder dieses Vereins sehr stolz sind", betonte Prof. Mittler. In dem Haus können nun Eltern wohnen, deren Kinder für lange Zeit auf der kinderonkologischen Station behandelt werden. Die oft intensive Therapie bösartiger Erkrankungen kann mehrere Monate und auch Jahre beanspruchen. Der Wohnort der Familien ist häufig weit von Magdeburg entfernt, so dass die erkrankten Kinder nicht regelmäßig besucht werden können. Das Elternhaus soll diesen Familien für die Zeit des Krankenhausaufenthaltes ihrer Kinder ein zweites Zuhause bieten. Es ermöglicht den Eltern, auch in schwierigen Zeiten, nah bei ihren Kindern zu sein. Bei freien Kapazitäten können auch Eltern von Kindern mit anderen Grunderkrankungen hier wohnen.
Beim anschließenden Besuch der gegenüberliegenden Uni-Kinderklinik zeigte Kultusminister Olbertz sich auch hier beeindruckt von dem neuen Domizil der Einrichtung, die nach der umfassenden Sanierung des Hauses 10 im Herbst von der Wiener Straße an den Hauptstandort des Uni-Klinikums an der Leipziger Straße umgezogen war. In der Klinik werden Kinder und Jugendliche jenseits der Neugeborenenperiode mit speziellen und schweren akuten sowie chronischen Erkrankungen ambulant und stationär betreut.
Freundliches Ambiente
Bei seinem Rundgang mit Klinikdirektor Professor Gerhard Jorch konnte sich der Minister ein Bild machen vom hohen Ausstattungsstandard der Medizintechnik, aber auch vom farbenfrohen Ambiente in den Spiel- und Krankenzimmern sowie in den Behandlungsräumen. Bei der Planung und Umsetzung - die Projektsteuerung erfolgte durch das Universitätsklinikum - war großer Wert darauf gelegt worden, dass auch das äußere Umfeld der neuen Klinik den spezifischen Anforderungen in der Kinderheilkunde entspricht, so dass sich die kleinen Patienten möglichst heimisch fühlen und auch dies zur baldigen Genesung beitragen hilft.
Der neue Standort, das "Haus 10", kann auf eine bemerkenswerte Historie verweisen. In den Jahren 1926/27 wurde das Gebäude als Chirurgischer Pavillon des Krankenhauses Sudenburg gebaut. Der Entwurf des bekannten Magdeburger Architekten Johannes Göderitz ist als kubischer Klinkerbau in der ansonsten gründerzeitlichen Krankenhausanlage dem "Neuen Bauen" zuzuordnen und als wertvolles Baudenkmal einzuschätzen.