Kalkulation an den Kosten

17.03.2007 -  

Über die Gründe der Erhöhung der Essenpreise

Mit Beginn des Sommersemesters wurden die Essenpreise in der Mensa für Studierende und Bedienstete erhöht. Uni-Report sprach dazu mit dem Geschäftsführer des Studentenwerks Magdeburg, Albrecht von Bonin, und Wolfgang Lehnecke, dem Kanzler der Universität und Mitglied im Verwaltungsrat des Studentenwerks.

Welche Gründe gibt es für die Preiserhöhung?
Bonin: Zum einen sind es die gestiegenen Kosten für den Wareneinsatz und die Energie. Zum anderen hat des Studentenwerk mit dem Kultusministerium 2006 eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen, auf deren Grundlage das Kultusministerium verschärft darauf dringt, die Zuschüsse, die es gewährt ausschließlich für die Studierenden einzusetzen. Das Studentenwerk ist ja in erster Linie ein Dienstleister für die Studierenden.

Was bedeutet dies für die Preise?
Bonin: Das heißt, die Preise müssen so kalkuliert werden, dass die Kosten für die Herstellung gedeckt werden. Durch die Zuschüsse vom Land trifft die Erhöhung die Studierenden nicht so stark. Die Preise werden im Durchschnitt um fünf Cent angehoben. Für die Bediensteten steigen sie um bis zu 60 Cent.
Lehnecke: Wie stark sich die Preiserhöhung auf die einzelne Portion auswirkt, hängt natürlich vom Essverhalten, also der Kombination der einzelnen Komponenten ab. Die preiswerteren Alternativen wie Eintopf, Schmorwurst, Hackbraten oder ähnliches werden auch weiterhin angeboten.

Gibt es seitens der Universität Möglichkeiten, die Preiserhöhung abzumildern?
Lehnecke: Ausgehend von der Kantinenrichtlinie des Landes zahlt die Universität gegenwärtig einen Zuschuss pro Essenportion für Mitarbeiter von 66 Cent. Dieser Zuschuss entspricht den derzeitigen Betriebskosten je Essenportion. Das heißt, dass Preissteigerungen bei den Betriebskosten einen höheren Zuschuss durch die Universität bewirken. Der Zuschuss von 66 Cent wurde einbezogen in die Kalkulation des Studentenwerkes und wirkt sich somit auch auf den Preis aus, der von den Mitarbeitern zu tragen ist. Der Verwaltungsrat des Studentenwerks hat der Preiserhöhung zugestimmt, glücklich war er damit jedoch nicht.
Bonin: Das Studentenwerk kommt der Universität ein Stück weit entgegen, als dass es auf eine Umlage der Kosten für die Geschäftstelle verzichtet. Das entlastet um gut 40 Cent. Zudem bildet die Kantinenrichtlinie die Grundlage für die Kalkulation, das heißt, dass die Mensa in Bezug auf die Preisgestaltung für die Bediensteten mit einer vergleichbaren Kantine für Bedienstete gleichgesetzt wurde.

Die Preiskalkulation basiert auf Kostendeckung. Das setzt voraus, dass die geplanten Essen auch verkauft werden. Was aber, wenn nun aufgrund der gestiegenen Preise weniger Mitarbeiter zum Essen in die Mensa kommen?
Lehnecke: Aufgrund dessen, dass die Mitarbeiter der Universität in der Mensa essen gehen, können die Fixkosten, die dem Studentenwerk grundsätzlich beim Betreiben der Mensa entstehen auf eine breitere Basis verteilt werden. Die Hauptaufgabe der Mensa ist natürlich die Versorgung der Studierenden, aber auch da wird es bald Probleme geben. Die demographische Entwicklung führt zu sinkenden Studentenzahlen. So wird weiter Gesprächsbedarf über das Modell der Preisgestaltung bestehen.
Bonin: Vor diesem Hintergrund wird langfristig vor allem auch über die Einführung neuer Techniken und damit das Ausnutzen von Synergien nachzudenken sein, um effektiver zu werden. Da sehe ich mich in der Pflicht.

Vielen Dank für das Gespräch.

Letzte Änderung: 21.09.2023 - Ansprechpartner: Webmaster