Ein Messgerät für mobile Messaufgaben
Wissenschaftler aus Kolumbien zu Gast am Institut für Werkstoff- und Fügetechnik
Bereits seit vielen Jahren bestehen freundschaftliche und wissenschaftliche Beziehungen zwischen der Arbeitsgruppe Korrosion am Institut für Werkstoff- und Fügetechnik (IWF) und Professor Enrique Vera, der seit letztem Jahr Prorektor für Forschung an der Universität für Pädagogik und Technologie Kolumbiens (Universidad Pedagogica y Tecnologica de Colombia - UPTC/Tunja) ist. Sein dreiwöchiger Besuch im Februar dieses Jahres führt die Zusammenarbeit zwischen der Universität und den Instituten erfolgreich weiter, die bei einem Besuch des damaligen Rektors Carlos Salamanca 2005 offiziell mit einem Kooperationsvertrag beschlossen wurde.
Nicht das erste Mal
Es ist nicht der erste Besuch von Professor Vera an der Universität in Magdeburg. Im Jahr 2005 nahm er am 5.Internationalen Workshop zum Elektrochemischen Rauschen am IWF teil und stellte dort seine Universität und seine neuesten Forschungsergebnisse vor. Damals wurden bereits wichtige Impulse für die Weiterentwicklung von Korrosionsprüfverfahren und -messtechnik gesetzt, deren Ergebnisse Professor Vera bei seinem aktuellen Besuch am IWF präsentieren konnte. Er nahm zugleich die Gelegenheit wahr, den kolumbianischen Promotionsstudenten Helmuth Sarmiento Klapper zu besuchen, der seit 2006 in der Arbeitsgruppe Korrosion des IWF promoviert und dessen Bewerbung er initiiert und unterstützt hatte.
Für die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Tunja und Magdeburg sind die Entwicklung eines gemeinsamen Messgerätes für mobile Messaufgaben, zwei gemeinsame wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie ein Gegenbesuch an der UPTC in Tunja geplant.
Professor Vera promovierte 1998 an der Universität Heidelberg. Zu seinem Doktorvater, Prof. Gerhard Karl Wolf, wurde damals der Kontakt über die Arbeitsgruppe Korrosion der Universität Magdeburg hergestellt. Gemeinsam mit Priv.-Doz. Joachim Göllner und seinen Kollegen wurde ein Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu ionenstrahlgestützten physikalischen Abscheideprozessen (IBAD) bearbeitet. Im Rahmen seiner Promotion weilte Enrique Vera 1996 bereits für ein halbes Jahr an der Universität Magdeburg. Nach der Promotion sammelte er einige Jahre lang praktische Erfahrungen bei der Korrosionsüberwachung in der Ölindustrie seines Landes und wurde vor fünf Jahren als Professor an die UPTC in Tunja berufen, um sein Wissen an junge potentielle Nachwuchswissenschaftler weiterzugeben.
Die von dem Deutschen Julius Sieber in den 50er Jahren gegründete Universität hat derzeit ca. 20000 Studenten. Professor Vera betont, dass durch den Kooperationsvertrag zwischen den beiden Universitäten insbesondere auch für deutsche Studenten alle Einrichtungen für einen Forschungs- und Studienaufenthalt offen stehen. Tunja, die Hauptstadt des Bezirkes Boyaca, hat mit ca. 2700 Metern Höhenlage ein für europäische Verhältnisse angenehmes Klima, eine beeindruckende Landschaft und beheimatet die alte Kultur der Chibcha-Indianer. Um neben der wissenschaftlichen Ausbildung auch die spanische Sprache zu verbessern und die Kulturen kennenzulernen, bietet die Universität, u.a. auch in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin, kostenlose Sprachkurse an und unterstützt die ausländischen Studenten bei ihrem Aufenthalt. Der Kontakt zu Professor Vera kann über das Institut für Werkstoff- und Fügetechnik erfolgen.