Vernetzung mit China
Prof. Dr. Guofang Wang, Nichtlineare Analysis
Seinen wissenschaftlichen Schwerpunkt hat das Institut für Analysis und Numerik der Fakultät für Mathematik auf die nichtlineare Analysis und Numerik für Differentialgleichungsprobleme gelegt, die z.B. Anwendungen aus der Physik und den Ingenieurwissenschaften entstammen. Eine Koordinatensystem-unabhängige Formulierung dieser Probleme führt zwangsläufig zur Verwendung von Differentialgeometrie und geometrischer Analysis als Modellierungssprache. Und genau in diesem Bereich verstärkt nun Prof. Guofang Wang das Institut.
Willmoreflächen
Mit seinem ausgewiesenen Hintergrund in Differentialgeometrie und geometrischer Analysis will er z.B. mit Prof. Hans-Christoph Grunau, dessen Forschungen stark analytisch ausgerichtet sind, und Prof. Lutz Tobiska sowie Prof. Gerald Warnecke, die im Bereich numerischer Analysis arbeiten, kooperieren. Ein besonders aktuelles Anwendungsbeispiel sind freie Randwertprobleme aus der Hydrodynamik, bei dem sich auch Kontakte zu Ingenieurkollegen anbieten. Willmoreflächen zur Modellierung elastischer Platten oder von Zellmembranen sind in der Differentialgeometrie und Analysis derzeit von großem Interesse; hier sind noch ganz erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden. In diesem Bereich wird die numerische Analysis, wie sie z.B. von Prof. Klaus Deckelnick verfolgt wird, Impulse auch für zu erwartende Phänomene und das theoretische Verständnis geben. Prof. Wang möchte hier in eine bereits bestehende analytisch-numerische Zusammenarbeit zwischen Klaus Deckelnick und Hans-Christoph Grunau einsteigen.
In Leipzig geforscht
Guofang Wang kam 1994 von Peking nach Deutschland, um zunächst an der Ruhr-Universität Bochum und zwei Jahre später am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften in Leipzig zu forschen. Aus Leipzig bringt er ein Forschungsprojekt über "Sasaki-Geometrie" mit, das in der "Supergravitation" an Bedeutung gewinnt. Er wird in Magdeburg mit Dr. Marco Kühnel zusammenarbeiten, dessen Wissen über algebraische Geometrie und Professor Wangs Interessen sich gut ergänzen. Professor Wangs Hauptinteresse gilt den nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen, die sich aus der Differentialgeometrie und der mathematischen Physik ergeben. In der Geometrie untersucht er harmonische Abbildungen, Minimalflächen und die Gleichung vorgegebener mittlerer Krümmung. In jüngster Zeit gilt sein Interesse einer Klasse vollständig nichtlinearer konformer Gleichungen, die in der konformen Geometrie auftauchen und vollständig nichtlineare Versionen der Yamabe-Gleichung darstellen. In der mathematischen Physik hat er verschiedene Chern-Simons-Higgs-Gleichungen untersucht, die in engem Zusammenhang zur klassischen Liouville-Gleichung stehen. Zur Zeit arbeitet Professor Wang an der Verallgemeinerung von Methoden für die Liouville-Gleichung auf das Toda-System. Ein weiteres interessantes Problem sind supersymmetrische Versionen dieser Modelle. Für seine weitere Forschung verfolgt Professor Wang mehrere Projekte: Sasakian-Mannigfaltigkeiten, das k-Yamabe-Problem, das Toda-System und super-symmetrische harmonische Abbildungen.
Professor Wang ist international renommiert und verfügt über zahlreiche Kontakte, insbesondere auch in sein Heimatland China. In diese Richtung wird die Fakultät für Mathematik mit seiner Hilfe ihre internationale Vernetzung weiter ausbauen.
In der Lehre möchte Guofang Wang entsprechende Akzente durch Lehrveranstaltungen über Differentialgeometrie und geometrische Differentialgleichungen setzen. Das Lehrangebot erfährt eine attraktive Abrundung und ist so noch mehr als vorher geeignet, auswärtige Studierende und Promovenden anzuziehen.