Zentrum bündelt Forschungsaktivitäten
Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für neurowissenschaftliche Forschung
Neurowissenschaftliche Forschung ist traditionell eine Stärke des Wissenschaftsstandortes Magdeburg, der weltweit als Kompetenzzentrum für neurowissenschaftliche Lern- und Gedächtnisforschung gilt. Mit modernsten Methoden der experimentellen Hirnforschung werden hier alle Organisationsebenen des Nervensystems vom einzelnen Molekül bis hin zum gesamten Gehirn untersucht. Dafür steht den Wissenschaftlern beispielsweise auch einer der wenigen in Europa installierten 7-Teslar-Kernspintomographen zur Verfügung
Die Partner
Angesiedelt ist die neurowissenschaftliche Forschung vor allem am Leibniz-Institut für Neurobiologie (IfN) und an der Fakultät für Naturwissenschaften sowie der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, wird aber zunehmend auch an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und Automatisierung (IFF), dem Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme (MPI) sowie mit kleineren Unternehmen und Ausgründungen im Umfeld der Universität betrieben.
Zur besseren Vernetzung dieser vielfältigen Forschungslandschaft wurde jetzt das "Center for Behavioral Brain Sciences" (CBBS) gegründet. Als gemeinsame Dachstruktur und direkter Ansprechpartner für die Forschungsförderung des Landes Sachsen-Anhalt sollen hier gemeinsame Ziele und Strategien erarbeitet werden, um die Rahmenbedingungen für den neurowissenschaftlichen Schwerpunkt in Magdeburg weiter zu verbessern.
Strenge Kriterien
Der Name des Zentrums drückt aus, worum es inhaltlich geht: Hirnmechanismen von normalem und gestörtem Verhalten sollen gemeinsam entschlüsselt werden - ein Thema von breitem gesellschaftlichen Interesse.
Dem frisch konstituierten Sprecherrat des CBBS gehören Vertreter der verschiedenen neurowissenschaftlichen Fachdisziplinen an: Prof. Dr. Thomas Münte (Psychologie; Fakultät für Naturwissenschaften der Universität), Prof. Dr. Volker Höllt (Pharmakologie; Medizinische Fakultät der Universität und Prorektor für Forschung), Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze (Neurologie, Medizinische Fakultät der Universität und IfN) und Prof. Dr. Henning Scheich (Neurophysiologie; IfN). Als beratendes Mitglied wird Prof. Dr. Eckart Gundelfinger (Molekular- und Zellbiologie; IfN) mit hinzugezogen.
Spitzenforschung braucht Forschungsfreiheit, aber auch gute Koordination und vor allem effektives Qualitätsmanagement. So sind in der Satzung des CBBS, die im Dezember 2006 vom Senat der Universität verabschiedet wurde, strenge Kriterien festgelegt, nach denen Neurowissenschaftler als Mitglieder aufgenommen werden können. Die Kandidaten müssen auf international hohem Niveau forschen, die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen für die Ziele des Zentrums einsetzen und Drittmittel für die Forschung des CBBS einwerben.
Von der Zentrumsgründung werden positive Impulse für die Zukunftsorientierung des Standortes erwartet: Forschungspolitik und Labor rücken enger zusammen, große multidisziplinäre Forschungsverbünde können optimal koordiniert werden, und dem exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs wird eine kreative Heimstatt geboten.