Klare Abfuhr den Rechten
Gremienwahlen
Der Schock saß tief, als die Wahlvorschläge für die diesjährigen Wahlen zu Studentenrat, Fachschaftsräten sowie der studentischen Vertreter für Senat und Fakultätsräte bekannt wurden. Erstmals traten zwei Kandidaten auf einer Liste an, die rechtsextremen Gruppierungen zuzurechnen sind, einer von ihnen aktives Mitglied der NPD-Jugendorganisation. Kurz nach Bekanntwerden der Liste veröffentlichten acht studentische Hochschulgruppen die gemeinsame Studentische Erklärung gegen Rechts – für Demokratie, Weltoffenheit und Gleichberechtigung. Der Rektor der Universität, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, sprach in einer Erklärung seinen Respekt für diese Initiative aus: „Ich danke diesen Hochschulgruppen, die das ganze hochschulpolitische Spektrum repräsentieren, für diese Initiative und drücke damit meine volle inhaltliche Übereinstimmung aus.“ Er bat eindringlich alle Studierenden der Otto-von-Guericke-Universität, sich diese Erklärung zu eigen zu machen und durch ihr Wahlvotum zum Ausdruck zu bringen, dass Rechtsextreme an der Otto-von-Guericke-Universität eine verschwindend kleine Minderheit ohne jeden Rückhalt in der Studentenschaft sind.
Zugleich brachte er seine Betroffenheit über die Aufstellung einer derartigen Liste zum Ausdruck. Jedoch das aktive und passive Wahlrecht gilt für alle Studierenden. Deshalb musste diese Liste zugelassen werden.
Nach Auszählung aller abgegebenen Stimmen war klar: Die Studierenden der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben den Kandidaten von der NPD-nahen Rechten eine eindeutige Abfuhr erteilt. Die studentischen Wähler folgten dem Aufruf sämtlicher Studentengruppen und ließen den Kandidaten vom rechten Rand keine Chance. Als einzige der neun Listen, die für den Studentenrat kandidierten, blieben die Rechten ohne Mandat und weit unter einem Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen. Erfreulich ist auch die Mobilisierung der Studierenden, die allem Anschein nach auf die Absicht zurückging, sich von der rechten Liste zu distanzieren. Die Wahlbeteiligung stieg im Vergleich zu 2006 bei den Studentenratswahlen um 62 %, nämlich von 16 auf 26 %. Rektor Pollmann: „Ich bin sehr erfreut über das eindeutige und entschiedene Votum unserer Studierenden. An der demokratischen Grundüberzeugung unserer Studierenden kann es keinen Zweifel geben.“
Der amtierende Studentenrat dankte der Studierendenschaft dafür, dass so viele Studenten gewählt haben und bewusst demokratisch ihre Stimmen verteilten. Die Studierenden setzten ein Zeichen für mehr Toleranz und Demokratie an der Universität Magdeburg. Ab der kommenden Legislatur vertreten die Listen Grüne Hochschulgruppe (GHG) mit drei Sitzen, Juso-Hochschulgruppe – BAföG rauf! mit drei Sitzen, die Liberale Hochschulgruppe (LHG) mit zwei Sitzen, PILS mit zwei Sitzen, Universell, zwei Sitze, Liste unabhängiger Studenten (LuSt), ein Sitz, Offene Linke (OLHG), ein Sitz, und RCDS mit einem Sitz die studentischen Interessen.