Zusätzliche Studienplätze eingerichtet
Der doppelte Abiturjahrgang
Der doppelte Abiturjahrgang in Sachsen-Anhalt und das steigende Interesse von Studieninteressenten aus allen Bundesländern und dem Ausland an einem Studium an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben die Bewerberzahlen für das kommende Wintersemester stark ansteigen lassen. Die Universität hat sich langfristig auf diesen zu erwartenden Ansturm vorbereitet. Obwohl die Universität mit derzeit rund 12000 Studierenden in 65 Studiengängen ihre kapazitären Grenzen erreicht hat, wurde die Aufnahmekapazität durch gezielten Einsatz von zusätzlichem Lehrpersonal, partielle Erhöhung der Lehrbelastung sowie mittelfristige Planung von Personal- und Sachkosten für die Absicherung der Studiendauer der zusätzlich aufgenommenen Studierenden noch einmal gesteigert.
Vereinbarung
Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann: "Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Abiturientinnen und Abiturienten sofort nach dem Schulabschluss die Möglichkeit erhalten, in diesem und im nächsten Jahr mit dem Studium in ihrem Wunschstudiengang zu beginnen."
Die Rektoren der Hochschulen Sachsen-Anhalts haben Mitte Juli 2007 mit dem Kultusminister, Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, in Halle eine Vereinbarung unterzeichnet, auf deren Grundlage sie für den doppelten Abiturjahrgang 2 000 Studienanfängerplätze mehr als im vergangenen Wintersemester bereitstellen. Rund die Hälfte der Studienplätze wird in Numerus-clausus-Fächern angeboten. Die Studiengänge in den Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie der Informatik sind an der Otto-von-Guericke-Universität überwiegend zulassungsfrei.
Zusätzliche Mittel
In den zulassungsbeschränkten Studiengängen der Ingenieurfakultäten wurden die Aufnahmekapazitäten um 160 Plätze erhöht, beispielsweise im Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau, in der Wirtschaftsinformatik und in Sport und Technik.
Kultusminister Olbertz erklärte zu der unterzeichneten Vereinbarung: "Die Abiturientinnen und Abiturienten in Sachsen-Anhalt befinden sich in diesem Jahr wegen des doppelten Abiturjahrgangs in einer besonderen Situation. Ich bin froh, dass wir mit der Vereinbarung ausreichend zusätzliche Studienmöglichkeiten im Land anbieten können."
Damit der doppelte Abiturjahrgang nicht zu einer Verschärfung der Zulassungsbedingungen für Studierwillige führt, wurden 3,3 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln bis 2009 bereitgestellt. Mit diesem Geld sollen die Hochschulen dort unterstützt werden, wo sich ein Mehrbedarf durch interne Kapazitätssteuerung nicht decken lässt.
Aufgrund bisheriger Erfahrungen und Prognosen geht das Kultusministerium von bis zu 7 500 Abiturienten mehr als im Vorjahr aus. Allerdings schreiben sich nicht alle Studienberechtigten direkt nach dem Abitur an einer Hochschule ein. Ein Teil strebt zunächst eine Berufsausbildung an, andere gehen für eine Zeitlang ins Ausland, absolvieren ein soziales Jahr oder den Wehr- bzw. Wehrersatzdienst, bevor sie ein Studium aufnehmen.
Als erstes Bundesland
Vor diesem Hintergrund ist insgesamt damit zu rechnen, dass zum Wintersemester 2007/08 bis zu 2000 Abiturienten mehr als im Vorjahr ein Studium an den Hochschulen des Landes aufnehmen möchten.
Das Doppelabitur ist Folge der Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur in Sachsen-Anhalt auf zwölf Jahre. Sachsen-Anhalt nimmt in diesem Jahr als erstes und einziges Bundesland diese Umstellung vor. In den kommenden Jahren folgen diesem Beispiel alle übrigen Länder, mit Ausnahme von Sachsen und Thüringen, die ihre zwölfjährige Schulzeit nach der Wiedervereinigung beibehalten hatten.