Gemeinsam forschen

14.09.2007 -  

Lange Nacht mit Folgen

Beim alljährlichen IQ Innovationspreis Mitteldeutschland konnte sich die metraTec RFID Solutions über den ersten Platz im Bereich "Informationstechnologie" freuen. Mit ihrer Innovation Argos setzte sich das Start-Up aus Magdeburg gegen mehr als 150 Bewerber aus ganz Mitteldeutschland durch. Die Neuentwicklung Argos ist ein System zum Fälschungsschutz von Markenprodukten gegen Produktpiraterie mit Hilfe der RFID-Technologie. Hiermit kann beispielsweise die Herkunft von Luxusgütern oder Pharmaprodukten einwandfrei identifiziert und somit die Echtheit der Produkte verifiziert werden.
Nach Angaben des Zolls werden jährlich gefälschte Waren im Wert von über einer Milliarde Euro beschlagnahmt, die für den deutschen Markt bestimmt waren. Die Fälschungen schaden dabei nicht nur den Produzenten in Form von Umsatzausfällen, sondern können auch lebensgefährliche Konsequenzen für die Verbraucher haben. Diese treten zum Beispiel dann auf, wenn wirkungslose Kopien von Medikamenten in den Umlauf geraten oder unerkannt gefälschte Bremssysteme in Automobilwerkstätten verbaut werden.

Auf Ideensuche

MetraTec RFID Solutions ist Hersteller von RFID-Hardwarekomponenten wie Readern, Multiplexern und Antennen sowie kundenspezifischen Hardwarelösungen und zuständig für sämtliche RFID-Aktivitäten der Firma ADEMICS Sensor Technology GmbH. 2005 haben sich deren Gründer entschlossen, die Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Hochfrequenzsensorik aus der Universität in die Praxis zu überführen und die ADEMICS Sensor Technology GmbH gegründet. Ein Jahr später wurde metraTec RFID Solutions als neue Abteilung eingerichtet.
Immer auf der Suche nach frischen Ideen für technologische Innovationen sahen sich die metraTec RFID Solutions-Mitarbeiter während der Langen Nacht der Wissenschaft auch an der Fakultät für Informatik um und erfuhren mehr über das Projekt Kollaboration und Radio Frequenz Identifikation (Ko-RFID). Die Arbeitsgruppe Knowledge Management and Discovery (Wissenschaftsmanagement und Wissensentdeckung) am Institut für Technische und Betriebliche Informationssysteme beschäftigt sich seit 2006 mit diesem Thema. Kollaboration beschreibt die Zusammenarbeit von Unternehmen in Form von gesteigertem Informations- und Datenaustausch. Die Planung der Arbeit wird erleichtert und die Effizienz der Unternehmen gesteigert.

Datenanalyse

Die RFID-Technologie kann den Datenaustausch von kooperierenden Unternehmen unterstützen. Kleine Computerchips, die eine Vielzahl an Daten speichern, werden auf Produkten und kleinsten Einzelteilen angebracht. Die gespeicherten Informationen können dabei mittels spezieller Lesegeräte schnell und unproblematisch abgerufen werden.
Hier, im Bereich der Reader und Antennen, sieht die metraTec RFID Solutions, die als assoziierter Partner für
das Ko-RFID-Projekt gewonnen werden konnte, Ansätze für eine Zusammenarbeit mit den Informatikern der Universität.
Die RFID-Technologie liefert eine sehr große Fülle an Daten. Diese können oft nicht sofort in vollem Umfang verwendet werden. Zur Analyse nutzt man so genannte Data-Mining-Verfahren (rechnergestützte Datenanalyse), um die relevanten Informationen aus der Datenfülle zu ermitteln. Die Magdeburger Arbeitsgruppe untersucht unter anderem auch Möglichkeiten zur Anwendung dieser Data-Mining-Verfahren in Verbindung mit der RFID-Technologie in der Praxis und entwickelt hierzu verschiedene Szenarien.

Letzte Änderung: 21.09.2023 - Ansprechpartner: Webmaster