Plattenband für Ölsand optimiert

08.10.2007 -  

Enge Zusammenarbeit von Verfahrenstechnikern und FAM GmbH

Seit langem arbeiten die Förderanlagenbauer der FAM GmbH mit dem Lehrstuhl für Mechanische Verfahrenstechnik (MVT) erfolgreich zusammen. Diese Zusammenarbeit ist für beide Seiten fruchtbar; können doch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in die aktuelle Auftragsbearbeitung einfließen und auch die Wissenschaftler können ihre theoretischen Überlegungen in der Praxis umgesetzt sehen.

Ein Transportband

Mehrmals im Jahr vereinbaren die Ingenieure um Geschäftsführer Dr. Lutz Petermann und die Mitarbeiter des Lehrstuhls für Mechanische Verfahrenstechnik von Prof. Dr. Jürgen Tomas eine intensive Zusammenarbeit, wenn es darum geht, anspruchsvolle verfahrenstechnische Aufgabenstellungen zu bearbeiten.
So wurde beispielsweise gemeinsam das Transportverhalten eines Phosphatgipses aus der tunesischen Wüste untersucht, ein Schubboden für die Zufuhr eines Mischbrennstoffes im Kraftwerk Schwarze Pumpe ausgelegt sowie ein Schiffsentlader für die Entladung von Steinkohlefrachtern im Rotterdamer Hafen optimiert.

Zuführbunker

Eines der letzten erfolgreichen Projekte war die bauliche Umgestaltung eines Zuführbunkers für die Aufbereitung von Ölsand in Kanada. In diesem Gebiet liegt das Öl sprichwörtlich "auf der Straße", und man muss es nur noch aufheben. Im Gegensatz zu anderen Regionen, die über Erdöllagerstätten tief in der Erdkruste verfügen, kann hier ein Erdöl-Sand-Gemisch im Tagebau abgebaut werden. Dieses Gemisch wird mit riesigen Trucks, die über eine Ladekapazität von je 400 Tonnen verfügen, zur Aufbereitung (Ölgewinnung) transportiert und dort in den Zuführbunker abgekippt. Dieser Bunker arbeitete in seiner ursprünglich ausgelegten Funktion völlig problemlos. Unterhalb des Bunkers diente ein Plattenband dazu, den Ölsand der Aufbereitung zuzuführen. Der Betreiber wollte jedoch die Bunkerkapazität noch weiter erhöhen. Ein Wettbewerber von FAM wurde damit beauftragt die bisherige Konstruktion zu verändern, um deutlich mehr Ölsand aufschütten zu können als es für den ursprünglichen Bunkeraustrag vorgesehen war. Aufgrund der zusätzlichen Beladung wurde dieses Plattenband extremen Belastungen ausgesetzt, was dazu führte, dass die erforderliche Antriebsleistung anstieg und der installierte Antrieb völlig zu versagen drohte.
Es wurde zwingend notwendig, dieses vom Wettbewerber verursachte Problem einer nachhaltigen Lösung zu zuführen. Dazu wurden Spannungen und Drücke auf dem Plattenband berechnet. Die Ergebnisse zeigten, dass es notwendig wurde, diese Spannungen bereits oberhalb des Plattenbandes abzufangen, um den vorhandenen Antrieb zu entlasten und eine kostenintensive Installation und den Betrieb eines stärkeren Antriebs zu umgehen. Es wurde ein Dacheinbau installiert, mit dem die Belastungen auf das Plattenband soweit reduziert wurden, dass es mit dem vorhandenen Antrieb weiterbetrieben werden konnte. Seither arbeitet die Anlage wieder störungsfrei.
Mit diesem internationalen Projekt zur Sicherung der Rohstoff- und Energieversorgung zeigte sich, dass Universitäten und regionale Wirtschaftsunternehmen sehr erfolgreich auf globalen Märkten zusammenarbeiten können und somit auch wichtige Arbeitsplätze in der Region erhalten.

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