Zehn Qualitätsversprechen

09.01.2008 -  

Nur weil es selbstverständlich scheint, ist es noch lange nicht üblich

Eigentlich sollte Qualität in der Lehre an einer Universität selbstverständlich sein und doch hängen auf dem Flur des Lehrstuhls Simulation von Professor Graham Horton für alle Studenten sichtbar Zehn Qualitätsversprechen, die auch im Internet nachzulesen sind. "Wenn wir ein Auto, ein Handy oder einen Teppich kaufen, erwarten wir selbstverständlich Qualität, dennoch geben uns die Hersteller schriftlich eine Qualitätsgarantie", erläutert Professor Horton. "Warum kann das nicht auch für die Lehre gelten?"

Intensiv diskutiert

Und nur weil etwas allgemein selbstverständlich scheine, sei es noch lange nicht allgemein üblich. Beispielsweise die Versprechen, dass die Klausurergebnisse innerhalb von einer Woche veröffentlicht werden, stets aktuelle Informationen auf der Internetseite des Lehrstuhls zu finden sind, eine individuelle Förderung der Studenten durch Coaching erfolgt oder die Betreuung der Abschlussarbeiten durch die Studierenden evaluiert wird. Die zehn Punkte sind am Lehrstuhl und unter den Studenten intensiv diskutiert und beraten, ergänzt und überarbeitet worden.

In die Lehrveranstaltungen können sich die Studenten auf die unterschiedlichste Weise einbringen - durch Vorträge, durch Projekte, in denen sie im Team arbeiten, aber auch durch Hinweise an die Lehrkräfte, was sie erwarten, was sie vermittelt bekommen möchten. "Das ist sicher für die Studenten nicht einfach, an einen Dozenten mit Wünschen, ja mit Forderungen heranzutreten", schätzt Professor Horton ein. "Das setzt Überwindung, vielleicht auch einen Lernprozess, bei den Studenten voraus. Aber solche Hinweise sind für uns Dozenten wertvoll, können wir uns doch so auf die Bedürfnisse der Studenten einstellen, die Lehre verbessern und ein Stück Qualitätsmanagement verwirklichen. Schließlich sind die Studierenden ja in gewisser Weise unsere ,Kunden' - auch wenn hier in Sachsen-Anhalt noch keine Studiengebühren bezahlt werden - bieten wir doch die Dienstleistung der Ausbildung an, und die sollte so gut wie möglich sein."

Abschlussarbeiten

Andere Instrumente des Qualitätsmanagements werden vor allem bei den Abschlussarbeiten genutzt. Für den Betreuungsprozess werden individuell Zielvereinbarungen formuliert, in denen Meilensteine zusammengestellt sind, die den Studenten für ihre Arbeit als Orientierung dienen. Somit wird sehr früh transparent, welche Anforderungen zu erfüllen sind. Zudem sind auf der Web-Seite des Lehrstuhls Leitfäden und Hinweise zur Erstellung der Abschlussarbeit veröffentlicht und die am häufigsten auftretenden Fehler zusammengestellt. Ganz zum Schluss bewerten die Absolventen in einem Evaluierungsbogen die gesamte Betreuung der Abschlussarbeit. "Das Ergebnis der Evaluierung wird am Lehrstuhl sehr intensiv ausgewertet und auch veröffentlicht", informiert Graham Horton.
Die Umsetzung der zehn Qualitätsversprechen und die Evaluierung der Lehre sowie Abschlussarbeiten wird aufmerksam beobachtet, nicht nur von Dr. Bettina Sandt von der Abteilung Studienangelegenheiten/Qualitätssicherung, an die sich Studenten wenden können, sollten die Versprechen nicht eingehalten werden, sondern auch von anderen Fakultäten.

Letzte Änderung: 09.01.2008 - Ansprechpartner: Webmaster