Ressource Personal
Symposium zur Personalbedarfsermittlung
An der Personalkostenschraube zu drehen, ist im Zuge von Rationalisierung oft am einfachsten, nicht immer aber am sinnvollsten; ist es doch eine Binsenweisheit, dass Investitionen in Humankapital den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen weitreichend beeinflussen. Will ein Unternehmen also im globalen Wettbewerb bestehen, muss es gelingen, dessen Personalbedarf optimal zu decken. Deshalb ist dieser sachgerecht zu erheben und zu analysieren. Konzepte und Praxisbeispiele für die analytische Personalbedarfsermittlung vorzustellen und zu diskutieren, hatten Prof. Dr. Thomas Spengler, Lehrstuhl Unternehmensführung und Organisation, und das MTM-Institut Zeuthen Ende vergangenen Jahres ein Symposium organisiert, auf dem Praktiker u.a. der Volkswagen AG, von Betriebskrankenkassen, der DB Fahrzeuginstandhaltung oder der BMW AG zu Wort kamen.
Zusammenarbeit weiter ausbauen
"Die universitäre Forschung und Lehre, vor allem in so einem anwendungsorientierten Fach wie der Betriebswirtschaftslehre, ist immer auf die Praxiserfahrung angewiesen", unterstreicht Prof. Spengler. "Deshalb sind wir sehr froh über die Zusammenarbeit mit dem MTM-Institut Zeuthen, die wir in Zukunft weiter ausbauen möchten." Bereits in der Vorlesungspause nach dem Sommersemester hatten Studenten der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Gelegenheit, im Gegenwert eines fünfstelligen Eurobetrages kostenlos an Schulungen des Zeuthener Instituts teilzunehmen, um mit den neuesten analytischen Werkzeugen ausgerüstet nach ihrem Studium in das Berufsleben starten zu können.
"Die analytische Personalbedarfsermittlung wird für die Unternehmen zunehmend wichtiger, Personalbedarfe sind schon lange nicht mehr nur aus der Erfahrung heraus zu ermitteln und zu steuern", erläutert Dr. Bernd Britzke, Leiter des MTM-Instituts Zeuthen. Wichtig sei für die Personalbedarfsermittlung, qualifiziert die Arbeitsinhalte zu analysieren sowie einheitliche Planungs- und Leistungsnormen zugrunde zu legen. Kosten durch Prozessoptimierung zu senken, kann bei Rationalisierungsvorhaben in Unternehmen eine sinnvolle Alternative zur Personalkostensenkung sein. Jedoch, um Prozesse optimal steuern zu können, muss bekannt sein, welcher Personalbedarf existiert. Derzeit ist das MTM-Institut vor allem im Bereich Fertigungstechnik tätig und kooperiert bereits mit Prof. Dr. Hermann Kühnle vom Institut für Arbeitswissenschaft, Fabrikautomatisierung und Fabrikbetrieb. "Nun haben wir mit Professor Spengler und seinem Team Partner gefunden, die das Thema Personalbedarf und -planung unter betriebswirtschaftlichen Aspekten betrachten", meint Dr. Britzke.
"Wenn es um Personal geht, geht es immer um Menschen, um persönliche Schicksale. Unternehmensleitungen müssen verantwortungsvoll mit ,ihrem' Humankapital umgehen. Künftige Manager und Unternehmer dafür fit zu machen, ist das Ziel unserer Kooperation", bekräftigt Prof. Spengler.