Und nach Feierabend an die Uni

24.04.2008 -  

Der berufsbegleitende Masterstudiengang Erwachsenenbildung

"Ich habe eine intensive und fundierte Fortbildung gesucht, nicht nur ein Wochenendseminar", begründet Anke Burkhardt ihre Entscheidung für das Masterstudium Erwachsenenbildung. "Gerade im Bereich Methodik und Didaktik habe ich viel mitnehmen können und auch schon in meinen eigenen Unterricht integriert." Die Berufsschullehrerin hat bereits 1997 ihr erstes Studium abgeschlossen und Anfang des Jahres nun auch noch einen Master erworben. "Und das berufsbegleitend", ergänzt Juniorprofessor Michael Dick vom Institut für Erziehungswissenschaft, der den seit 1995 bestehenden Weiterbildungsstudiengang betreut. "Wir konzentrieren uns auf eine erfahrungsorientierte Ausbildung, die an die Praxis angelehnt ist. Viel Dialog, Kommunikation und Reflexion der eigenen beruflichen Entwicklung."

Auf Master umgestellt

2005 wurde die berufsbegleitende Erwachsenenbildung von einem Zertifikatskurs auf den Master umgestellt. "Der Master hat eine höhere Verbindlichkeit und Wertigkeit", erläutert Juniorprofessor Dick. Der Studiengang deckt das gesamte Tätigkeitsspektrum professioneller Erwachsenenbildung ab. Es werden Kompetenzen zur Erforschung, Planung, Steuerung, Durchführung und Evaluation von Angeboten der Erwachsenenbildung erworben. Vermittelt werden neben Methodik und Didaktik auch Kenntnisse über kulturelle und demographische Entwicklungen, Interkulturalität, über neue Medien, zu Bildungsorganisation, zum Lernen im Alter, zu Moderation, Konfliktbewältigung, zur Konzeption und Durchführung von Bildungsveranstaltungen, zu Organisations-, Kompetenz- und Personalentwicklung und zum wissenschaftlichen Forschen. Alle zwei Jahre wird ein neuer Jahrgang immatrikuliert.
Zulassungsvoraussetzung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium mit mindestens acht Fachsemestern - egal welcher Fachrichtung - und zwei Jahre berufliche Praxis in der Erwachsenenbildung. In vier Semestern werden 60 Creditpoints nach ECTS-Standard erworben. Das entspricht etwa 360 Unterrichtsstunden in einem Präsenzstudium mit 24 Veranstaltungen während der Vorlesungszeit. Auch für Markus Weidel heißt es alle zwei Wochen am Freitagnachmittag und am Samstag in die Uni.

Zusätzliche Leistungen

Als Berater der Geschäftsführung ist er in Magdeburg in der Bundesagentur für Arbeit tätig. Mittelfristig möchte er wieder in die Kompetenz- und Personalentwicklung für Mitarbeiter einsteigen, in der er nach seinem FH-Studium der Verwaltungswissenschaften schon einmal tätig war. "Mit dem Masterabschluss eröffnen sich mir dafür bessere Chancen", meint Markus Weidel. Da sein Studium nur sechs Semester umfasste, muss er zusätzliche Leistungen erbringen. "Ich habe unter anderem ein Seminar der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft zu Methoden der Sozialforschung besucht. Dazu gehörte neben der Vorbereitung auch eine Dokumentation in Form einer Hausarbeit", berichtet er.
Ihm und seinen 20 Kommilitonen stehen gut ausgestattete Ausbildungsräume mit Moderationswänden, mobilen Tischen und Aufnahmetechnik im Gebäude 40 zur Verfügung. Sie bieten viel Raum für Gruppenarbeit und Kreativität. "Das Arbeiten in Gesprächsatmosphäre motiviert uns, auch am Freitagnachmittag konzentriert und aufmerksam zu sein", meint Markus Weidel. Es sei sicher viel schwieriger, nach einem langen Arbeitstag noch einer Vorlesung folgen zu müssen.
600 Euro zahlen die Studenten pro Semester, plus eine einmalige Prüfungsgebühr von 200 Euro. Und nicht selten ist der Urlaub für weitere Tagungsbesuche oder die Masterarbeit verplant, wie bei Markus Weidel: "Ich kann das alles so einrichten, da ich ledig bin, aber einige der Teilnehmer haben Familie. Wie sie das alles organisieren - Hut ab."

Hilfreiche Netzwerke

Auch Anke Burkhardt konnte an ihrer Masterarbeit zusammenhängend arbeiten: "Mir kamen die Ferien an der Schule zugute." In ihrer mit "sehr gut" bewerteten Abschlussarbeit untersuchte sie die Scheidung im Erleben von Jugendlichen im Berufsvorbereitungsjahr und konnte geeignete Unterstützungsmaßnahmen für Lehrer und Schulen ableiten. Nach Abschluss ihres Studiums hält Anke Burkhardt noch weiterhin Kontakt zu dem ein oder anderen Mitstudenten. "Da schreibt man mal 'ne Mail oder telefoniert. Das entstandene Netzwerk ist sehr hilfreich für den Austausch und Einblicke in andere Bereiche." Für die Kommunikation der Kursteilnehmer untereinander, aber auch für das Studium selbst, z.B. Aufgaben für die nächste Veranstaltung stellen, wäre eine Online-Plattform ideal. Das sei eine der nächsten Aufgaben, meint Michael Dick.

Letzte Änderung: 24.04.2008 - Ansprechpartner: Webmaster