Spitzenforschung in der virtuellen Realität
Universität an Pilotprojekt im neuen Bundesprogramm für Spitzenforschung beteiligt
Insgesamt 45 Millionen Euro gibt Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan für sechs Spitzenforschungsprojekte in den ostdeutschen Ländern aus. Eins der geförderten Pilotprojekte ist VIERforES. An ihm beteiligt sich die Universität als Partner. Erforscht werden sollen neue innovative Entwicklungen und Anwendungen von virtuellen und erweiterten Realitäten.
Für Produktoptimierung
Über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren arbeiten Wissenschaftler unserer Universität gemeinsam mit Forschern aus dem Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg, dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern und der Technischen Universität Kaiserslautern an Konzepten, die Hersteller künftig bei der Optimierung ihrer Produkte durch virtuelle Realitäten unterstützen sollen. Vor allem Unternehmen der Fahrzeug-, Medizin-, Energie- und Materialtechnik werden von der Spitzenforschung künftig profitieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt das Vorhaben mit 9,2 Mio Euro.
In technischen Geräten, Maschinen und Anlagen steckt zunehmend mehr Computertechnik. Wo früher Hebel betätigt wurden, lösen heute im Inneren der Geräte verborgene Mikroprozessoren die gewünschte Funktion aus. Immer neue Modelle mit immer raffinierterer Technik kommen auf den Markt. Doch funktionieren die neuen Geräte wirklich so zuverlässig, wie sie sollten?
Diese komplizierte Software zu erforschen, um sie sicherer und zuverlässiger zu machen, nutzen die Wissenschaftler aus Magdeburg und Kaiserslautern die Vorteile der Virtuellen Realität. Was normalerweise unsichtbar ist, soll dann im Cyberspace Gestalt annehmen: Hier zeigt sich genau, wie sich die in Maschinen und Geräten integrierte Software verhält. Beste Möglichkeiten haben sie am Standort Magdeburg mit dem Virtual Development and Training Centre VDTC im Wissenschaftshafen.
Zudem hilft die Virtuelle Realität durch ihre Anschaulichkeit, Vorbehalte gegen moderne Technik abzubauen. Die Erkenntnisse fließen direkt in den Entwicklungsprozess ein und machen den DVD-Recorder, das Auto oder ganze Kraftwerke sicherer und zuverlässiger. Schließlich sollen Maschinen und Anlagen jederzeit störungsfrei funktionieren.
Notwendige Schubkraft
Ziel der Spitzenförderung Ost ist es, die Innovationsfähigkeit und damit die Wirtschaftskraft in den neuen Ländern zu steigern, indem Kompetenzen überregional, themenorientiert und organisationsübergreifend gebündelt werden. "Wir setzen konsequent auf Stärken. Dadurch erhalten die Forschungsstandorte in den neuen Ländern die notwendige Schubkraft, um im internationalen Wettbewerb um die besten Talente erfolgreich zu sein", so Ministerin Schavan zur Begründung. Noch in diesem Jahr soll eine zweite Ausschreibungsrunde starten.