Produkte miniaturisieren

30.05.2008 -  

Technologieplattform eröffnet

Die TEPROSA-Technologieplattform wurde Mitte April 2008 im Beisein von über 100 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft feierlich eröffnet. Mit dieser neuen Technologieplattform verfügt die Guericke-Universität über eine gerätetechnische Infrastruktur, die in Sachsen-Anhalt ihresgleichen sucht. Auf über 400 Quadratmetern stehen ein MEMS-Reinraum, zwei Packaging-Labore, ein Zuverlässigkeitslabor sowie ein Entwurf- und Simulationslabor mit modernster Technik den Nachwuchsforschern des TEPROSA-Projekts, unter der Leitung von Dr. Sören Hirsch, zur Verfügung.

Förderung vom Bund

Die Magdeburger TEPROSA-Nachwuchswissenschaftler sind auf die Forschung und Entwicklung spritzgegossener Schaltungsträger, auf mikrotechnische Sensoren sowie auf Maßnahmen der Aus- und Weiterbildung in diesen Bereichen spezialisiert.
TEPROSA steht für "Technologieplattform für die Produktminiaturisierung in Sachsen-Anhalt" und ist vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in seiner Innovationsinitiative für die neuen Länder (Unternehmen Region) mit einer Förderung ausgezeichnet, die die Magdeburger Nachwuchsforscher über fünf Jahre durch das Programm InnoProfile finanziert. Von dieser Innovationskraft sollen vor allem regionale Unternehmen profitieren.
Die Ausstattung der neuen Laborräume wurde wesentlich durch die Landesregierung Sachsen-Anhalts mit finanziert, welche auf diese Weise die bereits dritte vom BMBF geförderte Gruppe junger Nachwuchsforscher in Sachsen-Anhalt unterstützt. Der Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Jan-Hendrik Olbertz, unterstrich während seiner Grußworte die Bedeutung des TEPROSA-Projekts für die regionale Wirtschaft und den Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt.
Warum die Mikrosystemtechnik eine der Schlüsseltechnologien kennzeichnet, fasst der Leiter der TERPROSA-Nachwuchsforschungsgruppe, Dr. Sören Hirsch, zusammen: "Um auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten in Deutschland Industrieprodukte herzustellen, müssen diese intelligenter und effizienter sein, das heißt kleiner, leichter und vor allem leistungsfähiger. Der Trend zur intelligenten Integration von mehreren Produkten - und wir sprechen hier von Bauteilen in der Größe eines Streichholzkopfes - ist keine Modeerscheinung, sondern das fordern der Markt, unser Verstand und die neuen technischen Möglichkeiten." Dass es sich hierbei nicht nur um Forschung, sondern um angewandte Praxislösungen handelt, beweisen miniaturisierte Bauteile in Köpfen von Druckerpatronen, Sensoren in Airbags oder Biochips.

Ohne Leiterplatten

Spritzgegossene Schaltungsträger sind eine dreidimensionale Ergänzung herkömmlicher Leiterplatten. Mit modernster Technologie wie Laser- und Galvanikverfahren werden Leiterbahnen auf den Spritzgussteilen hergestellt. Damit besteht die Möglichkeit, elektronische Bauelemente ohne Leiterplatte direkt auf einem spritzgegossenen Gehäuseteil zu montieren. Die Entwicklung mikrotechnischer Sensoren beinhaltet das Herstellen dünner Siliziummembranen mit Ätztechniken und das Aufbringen piezoelektrischer Schichten. Genutzt werden diese Techniken zur Herstellung miniaturisierter Sensoren z.B. zur Füllstandsmessung in Kraftfahrzeugen oder in der Ultraschalltechnik.

Letzte Änderung: 30.05.2008 - Ansprechpartner: Webmaster