Mehr als nur die Beatles
Liverpool - Europäische Kulturhauptstadt 2008
Dank der Hilfe und der tollen Vorbereitung durch Dr. Jürgen Martini sowie finanzieller Unterstützung zahlreicher Institutionen durften sieben Anglistikstudenten des 2. Semesters nicht nur die Theorie über Liverpool in ihrem Seminar behandeln, sondern LIVERPOOL - das Thema des Seminars "Introduction to Cultural Studies 2" - auch live erleben. Als Europas gewählte Kulturhauptstadt 2008 einfach perfekt.
Gleich nach unserer Ankunft hatten wir eine Verabredung mit zwei Professoren, Steve Higginson und Tony Wailey, bekannt durch z.B. das Liverpool-Buch Edgy Cities. Zu erfrischenden Getränken trafen wir uns im Casa und wurden mit vielen Materialien überhäuft. Mit ihren Tipps beendeten wir unseren ersten Abend und den ersten Eindruck im Kimos und waren schwer begeistert - lecker und günstig -; wir kamen noch zweimal wieder.
Gleich am nächsten Morgen trafen wir Steve wieder, um noch mehr zu erfahren über die Musikszene und -geschichte Liverpools, in denen er ein Experte ist. Er brachte uns zu einigen guten Literatur-/Kulturpunkten in Liverpool, wie den Arnarcho-Bookstore oder den Plattenladen des besten DJ's der Stadt.
Nach leckeren Sandwiches aus dem Tesco ging es ins Conservation Centre zu einer Fotoausstellung über die Stadt und danach verbrachten wir den Rest des Tages in der Walker Gallery mit wunderbaren Gemälden und der Sonderausstellung "Age of Steam".
Sportbegeistert wie wir sind, durfte ein Besuch des Liverpool FC natürlich nicht fehlen. Mit einer Stadion- und Museumstour und einem mit englischem Humor beseelten Guide fühlten wir uns doch manchmal wie echte Fußballgötter, nicht zuletzt wegen des uns entgegengebrachten Jubelschreiens beim Betreten des Platzes.
Ganz relaxt ging es dann in die Parks der Stadt - dem Princess und Shefton Park, um die Sonne zu genießen und Kaffee zu trinken. Später am Abend besuchten wir je nach Wahl ein klassisches Konzert oder verfolgten mit zahlreichen anderen Fans im Pub das UEFA-Cup-Finale.
Die eigentliche Berühmtheit Liverpools kam nun am folgenden Tag unseres Besuchs - das Albert Dock. Unser Professor, immer der beste Guide, zeigte uns alles Wichtige und brachte auch Vergleiche mit der Vergangenheit an, da sich doch viel verändert hat in den letzten Jahren. Wir besuchten das Maritime und Slavery Museum gemeinsam, um danach entweder ins Tate oder ins Beatles Museum zu gehen. Und all die vielen Eindrücke die man am Vormittag in sich aufnahm, wurden dann bei einer gemütlichen Tour auf dem Mersey verarbeitet.
Am Abend wurde Theater groß geschrieben - Tartuffe von Moliere, bearbeitet von Roger McGough, brachte uns sehr zum Lachen.
Der letzte Tag: Vormittags hatten wir etwas Freizeit, in der wir die etwas andere und manchmal untragbare Modewelt Liverpools kennen lernten. Am Nachmittag ging es an den Strand, wo der Künstler Anthony Gormley 100 Skulpturen seiner Selbst verteilte und diese dort als einsame Figuren verweilen, genannt "Another Place".
Nun blicken wir zurück auf sechs Tage, die wir so schnell nicht vergessen werden und somit allen diesen Trip nur empfehlen können, denn nicht ohne Grund ist Liverpool Kulturhauptstadt 2008.