Wo aus Sonne Strom wird
Sonntagsausflug in den Energiepark Waldpolenz
Organisiert durch den Lehrstuhl Elektrische Netze und Alternative Elektroenergiequellen startete Ende Juni 2008 ein besonderer Sonntagsausflug ins sächsische Brandis, südöstlich von Leipzig. Die Teilnehmer - Studenten und Mitarbeiter der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik - nutzten am Tag der offenen Tür die Möglichkeit, die Eröffnung des Solarkraftwerks Energiepark Waldpolenz direkt vor Ort zu erleben.
Der Energiepark Waldpolenz ist das zur Zeit größte Photovoltaik-Kraftwerk der Welt und wird nach seiner vollständigen Fertigstellung Anfang 2009 eine installierte Spitzenleistung von 40 Megawatt erreichen. Er wird von der Firma juwi-solar GmbH auf der brachliegenden Fläche eines ehemaligen Militärflugplatzes errichtet. Dieser Ort eignet sich, dank der flachen Landschaft und der guten Einstrahlungsverhältnisse, besonders für dieses Projekt.
Bei der organisierten Führung erhielten die Teilnehmer durch den verantwortlichen Bauleiter interessante fachspezifische Informationen aus erster Hand. So war zu erfahren, dass hier insgesamt 550000 Dünnschicht-Solarmodule auf Cadmium-Tellurid-Basis mit einer Gesamtfläche von 400000 m2 das Sonnenlicht einfangen und daraus direkt elektrische Energie gewinnen, die dann in das Mittelspannungsnetz eingespeist wird.
Es wird ein durchschnittlicher Jahresertrag von 40 Millionen Kilowattstunden erwartet, das entspricht dem mittleren Jahresverbrauch von etwa 12000 Haushalten. Wie man der elektronischen Anzeigetafel entnehmen konnte, betrug die elektrische Leistung des Photovoltaik-Kraftwerks an diesem sonnigen Sonntag im Moment der Aufnahme fast 17 Megawatt.
Besonders beeindruckend war, dass diese Energieerzeugung völlig geräuschlos und ohne bewegte Teile erfolgt. Nur das Singen der Vögel war zu hören.
Aufgrund der Anlagengröße und der Sicherheitsmaßnahmen konnte die Besichtigung des Solarzellenfeldes leider nur per Bus realisiert werden. Die technisch interessierten Studenten hätten sich zusätzlich einen "hautnahen" Kontakt gewünscht. Nach den vielen interessanten Fakten und Zahlen zur Anlage konnten sich die Teilnehmer zum Abschluss der Exkursion an der Festbühne bei Musik und Unterhaltung mit Gegrilltem stärken, bevor der Bus alle wieder zurück nach Magdeburg brachte.