Wirkung von Arbeit auf den Menschen
Zum 65. Geburtstag von Prof. Dr. Eberhard Pfister
Der Direktor des Instituts für Arbeitsmedizin an der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Eberhard Alexander Pfister, feierte Mitte September 2008 seinen 65. Geburtstag. Seine Forschungsarbeit war, wie das Fach Arbeitsmedizin selbst, durch ein interdisziplinäres Profil gekennzeichnet. Unter seiner Leitung wurden im Institut mehrere BMBF-Forschungsprojekte durchgeführt, in denen die Probleme fraglicher neurotoxischer Früh- und Spätschäden bei Beschäftigten der chemischen Industrie, der Buntmetallurgie, von Autolackierereien und Druckereien analysiert wurden. Er beschäftigte sich mit der therapeutischen Nachsorge bei Einsatzkräften der Feuerwehr nach einem Chemieunfall.
Physik studiert
Ein Teil der Forschung widmete sich der Problematik der Herz-Kreislauf-Prävention bei Arbeitnehmern mit hohen psychonervalen beruflichen Belastungen. Evaluierung einer auf Ultraschallbasis beruhenden Messmethode zur Bestimmung der Wirbelsäulenbeweglichkeit, individuelles Beanspruchungsverhalten von Dispatchern einer Rettungsleitstelle oder Leistung und Beanspruchung in Abhängigkeit von Helligkeit und Kontrast am Bildschirmarbeitsplatz waren einige weitere seiner Projekte. Besonderen Wert legte Prof. Pfister auf die Einbeziehung der Herzperiodendauervariabilität für arbeitsmedizinische Fragestellungen. Krönender Abschluss seiner amtlichen wissenschaftlichen Hochschulkarriere war die Bewilligung der Mittel für das Projekt AVILUS (Angewandte Virtuelle Technologien im Produkt- und Produktionsmittellebenszyklus). Darin entwickelt und erprobt ein Konsortium aus 28 führenden deutschen Industrieunternehmen, kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen unterschiedliche leistungsstarke Technologien. Ziel des Projektes ist eine nutzerfreundliche Technik, mit der Visual-Reality-Systeme ohne großen Aufwand erstellt werden können.
Eberhard Pfister studierte von 1962 bis 1967 Physik an der Technischen Hochschule "Otto von Guericke" Magdeburg. Seine berufliche Laufbahn begann im Institut für Mikrobiologie der Medizinischen Akademie Magdeburg. 1971 promovierte er zum Dr. rer. nat., 1981 erwarb er die Anerkennung als Fachphysiker der Medizin und 1990 habilitierte er sich. Zwei Jahre später wurde Priv.-Doz. Pfister in die Leitungsverantwortung für das Institut für Arbeitsmedizin und Hygiene genommen. Im Jahr 1995 folgte die Ernennung zum Hochschuldozenten und 1997 die Verleihung des Titels außerplanmäßiger Professor.
Prof. Pfister richtete die Lehre im Fach Arbeitsmedizin und Umweltmedizin für die Studenten der Humanmedizin sowie im Fach "Wirkung der Arbeit auf den Menschen" für die Studenten der technischen Fachrichtungen der Otto-von-Guericke-Universität neu aus. Er ist aktives Mitglied im Landesarbeitskreis für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Sachsen-Anhalts und wirkte bei der Erstellung von drei Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. mit. Prof. Pfister gehört zu den Mitbegründern des Forums Arbeitsphysiologie.
Die Mitarbeiter schätzen an ihrem Chef besonders seine fachliche Kompetenz, sein sehr umfängliches Allgemeinwissen sowie seine Menschlichkeit und Gutmütigkeit. Sie wünschen ihm für seine Zukunft Gesundheit, Lebenskraft und Freude als vierfacher Großvater mit seiner Familie.