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30.10.2008 -  

Summer School Japan

Was fällt dir ein, wenn man dich nach Japan fragt? Tokyo? Sushi? Ninja? Elektronikartikel? All diese Dinge verbindet ein Deutscher mit einem Land das er sonst nicht, beziehungsweise nur aus dem Fernsehen kennt. Und genau diese Dinge wird man wahrscheinlich auch erleben und kennenlernen, wenn man als Tourist nach Japan kommt. Doch Japan bietet viel mehr. Die beste Möglichkeit ein Land nicht nur oberflächlich kennenzulernen ist bei einer einheimischen Familie zu leben und nicht nur die schönen Fassaden der Tempel zu betrachten. Genau diese Chance bietet dir die "Summer School Japan" an der Niigata-Universität.

Eine Ehre

Nach mehr als einem halben Tag Flug, etwas zerknittert, könnte man eigentlich als erstes nach einem Bett suchen und sich von der Anreise erholen?! Doch plötzlich, mit den ersten Schritten auf japanischem Boden, bist du mittendrin. Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft an jeder Stelle. Und genauso wirst du von deiner Gastfamilie aufgenommen, für welche es nach eigener Aussage eine Ehre ist einen deutschen ausländischen Studenten in ihrem Haus willkommen zu heißen. Nach verwunderten Blicken in den Vorgarten - alle Türen stehen offen und nichts ist auch nur in irgendeiner Weise vor Diebstahl geschützt (scheint es in Japan, selbst in Tokyo, nicht zu geben) - betrittst du das Haus und es kommen zusätzliche Fragen auf: Auf dem Boden sitzen, essen und schlafen? Doch keine Sorge, was unbequem scheint kann auch sehr angenehm sein.

Während des ersten Wochenendes, gespickt mit Familienausflügen zu den wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten rund um Niigata - Samurai Burg, Gärten, Museen und natürlich begleitet von japanischem Essen und Charme - sollte es sich als I-Tüpfelchen erweisen kleine Kinder in der Gastfamilie zu haben.

An der Universität erwarten dich zwei perfekt organisierte Wochen.
Japanischunterricht - welcher sich während des weiteren Aufenthaltes noch als sehr nützlich herausstellen sollte. Nicht nur die Gastfamilie freut sich über ein japanisches Wort aus europäischem Mund. Hat man ein Problem und braucht Hilfe, so kann man eine Kommunikation auch immer japanisch einleiten und ein zusätzliches Lächeln empfangen. Du solltest dich jedoch nicht wundern, wenn du jemanden nach dem Weg fragst und dieser dir nicht den Weg beschreibt, sondern dich direkt bis zu deinem Zielort bringt.

Großer Unterschied

Laborarbeit - hier lernt man nicht nur japanische Studenten kennen. Das Ziel ist vor allem einen Einblick in deren Art und Weise des Studiums zu erhalten. Theoretische Arbeit wird an entsprechenden Werkzeugmaschinen und Messgeräten praktisch angewandt. Durch Führungen, Vorträge und Gespräche erkennt man schnell, welch großer Unterschied zum deutschen Studentenleben besteht. Rundgänge durch die einzelnen Fakultäten bestätigen diesen Eindruck zusätzlich.

Ausflüge - "elementary school", "junior high school", Sake-Brauerei, Niigata City und zahlreiche saisongebundene Anlässe/Feste, wie zum Beispiel das weltbekannte Feuerwerk von Katagai, lassen in diesen zwei Wochen garantiert keine Langeweile aufkommen. An dieser Stelle darf man die vielen weiteren Aktivitäten auf dem Campus - immer unterstützt und begleitet von unseren japanischen Kommilitonen - wie Barbecue, Fußball-Turniere oder auch unsere große Abschiedsparty natürlich nicht vergessen.

Und ständig bietet sich die Gelegenheit endlich einmal sein Englisch anzuwenden und gegebenenfalls aufzufrischen.
Die Zeit verrinnt und schon ist nach weiteren Ausflügen mit der zweiten Gastfamilie - Schreine, Onsen-Bäder oder auch das von der Fußballweltmeisterschaft 2002 bekannte "Tohoku Denryoku Big Swan Stadion" - und der letzten Woche an der Uni der Aufenthalt in Niigata schon fast vorbei.

Wenn die Möglichkeit besteht solltest du die Zeit in Japan noch etwas verlängern! Kyoto und Tokyo sind nur zwei der anscheinend unendlich vielen, sehenswerten Plätze in Japan.
Irgendwann, zurück in Deutschland und dem zweiten Kulturschock ausgesetzt, wird man dich mit Sicherheit fragen: Wie war's? Sprachlos, überwältigt von meinen Eindrücken aus Japan und nicht wissend an welcher Stelle ich anfangen sollte zu erzählen stand ich vor meiner Familie.

"It's not the place, it's the people." Dieses Zitat meiner Gastschwester ist wohl die beste Beschreibung für einen Ausflug in eine andere Welt, eine fremde Kultur. Neben beeindruckenden Schreinen, Gärten, riesigen Statuen und vergoldeten Tempeln sind es doch vor allem die Menschen, die einem Ort seinen Charakter geben und die Erinnerungen prägen.

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