Alles was zählt! Mathematik erleben
Aktuelle Fragen der Unterrichtsgestaltung im Fach Mathematik erörtert
60 Mathematiklehrer, Referendare und Studierende für das Lehramt Mathematik aus ganz Sachsen-Anhalt trafen sich Anfang Oktober 2008 an der Fakultät für Mathematik, um über aktuelle Probleme der Unterrichtsgestaltung im Fach Mathematik zu diskutieren. Die Wissenschaftler der Fakultät für Mathematik hatten im Wissenschaftsjahr der Mathematik 2008 zu dieser Fortbildungsveranstaltung unter dem Motto Alles was zählt! Mathematik erleben eingeladen.
In seinen Eröffnungsworten hob Prof. Dr. Herbert Henning die zahlreichen Aktivitäten zum Wissenschaftsjahr hervor und bedankte sich bei allen Teilnehmern für ihre aktive Unterstützung in den Schulen. Insbesondere nannte er die Besuche des "MatheMobils" an den Schulen, den Schülerwettbewerb "Mathematische Kunst - kunstvolle Mathematik" sowie den "Diskreten Mathe-Schülerworkshop".
Spannend und anschaulich erklärte Prof. Dr. Volker Kaibel den Teilnehmern dann, wie "es im Würfel rund gehen kann". Dabei betonte er eingangs die Bedeutung der Mathematik im Alltag und begründete, dass die Mathematik auch eine Geisteswissenschaft mit langer Tradition ist. Und gerade das macht die Mathematik auch so spannend! Von Platonischen und Archimedischen Körpern war die Rede, die die Grundlage für moderne Planungsprobleme sind. Sehr engagiert schilderte er seine Erfahrungen in der Arbeit mit Schülern, die über "Frösche und Surfer" in die Anwendung von Gleichungssystemen eingeführt wurden.
Fünf Arbeitskreise
Den zweiten Plenumsvortrag bestritt Prof. Dr. Herbert Henning. Anhand interessanter Sachverhalte aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen charakterisierte er Möglichkeiten, das mathematische Modellieren als Kompetenz und Leitidee eines Fächer verbindenden Mathematikunterrichts bei den Schülern zu entwickeln. Beispiele aus den Bereichen Sport, Geografie, Luftfahrt und Straßenverkehr verdeutlichten, wie dabei spezielle Funktionen als Mathematisierungsmuster Anwendung finden können.
In fünf Arbeitskreisen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, ihre Sichtweise auf die traditionelle Mathematik zu erweitern. So gab es die Möglichkeit, sich mit dem Einsatz von Dynamischer Geometrie-Software, der Gestaltung von schriftlichen Abituraufgaben, einigen typischen Problemstellungen der Graphentheorie oder auch mit Formen eines offenen Unterrichts vertraut zu machen. Die Lehrer hatten Gelegenheit, selbst interessante Unterrichtsmaterialien, wie z.B. einen "MatheKoffer", auszuprobieren und in einen intensiven Erfahrungsaustausch zu treten. Unterstützt wurde dies auch durch eine Ausstellung aktueller Mathematiklehrbücher und Unterrichtsmaterialien vom DUDEN-Schulbuchverlag.
Einig waren sich am Schluss alle, dass das "Jahr der Mathematik" mit den vielfältigen Aktivitäten sowohl bei den Schülern als auch bei den Mathematiklehrern eine veränderte Sicht auf die Mathematik und ihre Bedeutung im Alltag bewirkt hat.
Am Rande wurden weitere Termine für die "Touren" des MatheMobils und für Fortbildungen zum Einsatz des "MatheKoffers" verabredet.