Potenzial für die klinische Anwendung
Nachwuchswissenschaftler für ihre Arbeit geehrt
Der Arbeitskreis Medizinische Visualisierung der Gesellschaft für Informatik vergab Ende September 2008 zum dritten Mal den Karl-Heinz-Höhne MedVis-Award, für den das Münchener Medizintechnikunternehmen BrainLAB AG das Preisgeld stiftete. Ausgezeichnet wurden Nachwuchswissenschaftler, die mit ihren Arbeiten einen wichtigen Beitrag im Bereich bildgebende Verfahren in der Medizin leisten.
Für den 1. Preis wurde der Beitrag von Steffen Oeltze, Universität Magdeburg, ausgewählt. Mit seiner Arbeit sind die Darstellungsmöglichkeiten zeitveränderlicher medizinischer Volumendaten wesentlich erweitert worden. Derartige Daten werden vor allem in der Schlaganfall-, Brustkrebs- und kardiologischen Diagnostik verwendet. Visuelle und statistische Methoden werden geschickt kombiniert, um die wesentlichen Merkmale aus den zugrunde liegenden Bilddaten zu extrahieren. Vor allem die Anwendung in der kardiologischen Diagnostik, mit der die große Menge an Informationen aus mehreren Untersuchungen übersichtlich dargestellt wird, hat Potenzial für die klinische Anwendung.
Mit dem 2. Preis wurde Johanna Beyer, VRVis Wien, geehrt. Aufgrund der besonders hohen Qualität der eingereichten Beiträge wurden zwei 3. Preise vergeben. Konrad Mühler, Universität Magdeburg, hat spezielle Algorithmen entwickelt, mit denen für ein gegebenes 3D-Modell automatisch günstige Kamerapositionen bestimmt werden. Damit wird die Vision verfolgt, dass die computergestützte Operationsplanung vereinfacht wird, indem aufwändige manuelle Einstellungen an der virtuellen Kamera wesentlich reduziert werden und somit die Vorteile der 3D-Darstellung effektiv genutzt werden können. Der andere Preisträger ist Hans Lamecker vom Zuse-Institut Berlin.
Die Preisverleihung fand auf der Jahrestagung der "Deutschen Gesellschaft für Computer- und Roboterassistierte Chirurgie" statt.