Studium "down under"
Erfahrungen an der Deakin University Melbourne
Von Februar bis Juni 2007 absolvierte ich ein Auslandssemester an der Deakin University in Melbourne, einer der Partnerhochschulen der Universität Magdeburg. Die Vorteile, ein Semester an einer Partnerhochschule zu absolvieren, anstatt sich selbst an einer beliebigen anderen Uni einzuschreiben, liegen auf der Hand: Keine Studiengebühren und weniger Formalitäten, da diese zum Großteil von den Akademischen Auslandsämtern der Unis erledigt werden.
Die Deakin Uni besteht aus mehreren Campus, wobei ich am Hauptcampus in Burwood studiert habe. Burwood liegt im Osten Melbournes, eine gute Stunde mit der Straßenbahn von der Innenstadt entfernt.
Die Universitätsgebäude sind alle sehr neu, modern und abwechslungsreich gestaltet. Man sieht direkt, wohin die Studiengebühren fließen. Auch die Innenausstattung ist auf dem neuesten Stand. Die Uni verfügt über zahlreiche Computerlabore, die rund um die Uhr geöffnet sind. Weiterhin befindet sich eine große und moderne Bibliothek inmitten des Campus. Turnhallen, Parkhäuser und ein angrenzender Park runden den Eindruck ab.
In Sachen Wohnung würde ich empfehlen, sich direkt an den Studentenclub DUSA zu wenden. Er verwaltet eine große Datenbank mit Wohnungen in der Umgebung, kontaktiert die Vermieter und arrangiert Besichtigungstermine. Die Mietpreise schwanken nach meiner Erfahrung zwischen 90 und 150 $/Woche, wobei oft Wasser und Strom, manchmal auch Internet schon inklusive sind. Abraten würde ich vom Wohnkomplex der Uni, da dieser mit über 200$/Woche doch sehr teuer ist, aber von der Ausstattung her auch nicht mehr bietet.
Eine Lehrveranstaltung teilt sich wie hier in Deutschland auch in Vorlesungen und Übungen. Es kommt nicht selten vor, dass der Dozent beide selbst durchführt, also keine Studenten die Übungen geben. Zudem sind die Dozenten immer sehr hilfsbereit und antworten auch schnell auf E-Mails. Im Allgemeinen scheint das Niveau etwas niedriger als an einer deutschen Uni zu sein, wobei dies auch von der Veranstaltung abhängt. Die Übungen tendieren aber dazu, ein wenig verschulter als bei uns zu sein.
Für uns ungewohnt sind die vielen Hausarbeiten, derer es mehrere pro Fach anzufertigen gilt und die in etwa zu 50% in die Endnote mit einfließen. Somit hängt die Note nicht nur von einer einzigen Endprüfung ab. Allerdings hat man damit als gemeinhin fauler Student während des Semesters auch mehr zu tun.
Wenn man über den Campus schlendert, fällt einem schnell auf, dass man nicht der einzige Student aus Übersee dort ist. Grob geschätzt, besteht die Studentenschaft zu jeweils einem Drittel aus Indern, Chinesen und dem "Rest". Dies ist recht vorteilhaft, da man so mit besonders vielen fremden Mentalitäten und Sichtweisen konfrontiert wird und wahrlich Freunde aus aller Welt kennenlernt.
Wenn es die Zeit zulässt, sollte man auf jeden Fall die Orientierungs- und Kennenlerntrips speziell für Austauschstudenten mitmachen. Diese dauern drei Tage und finden, je nach Jahreszeit, in den Grampiens oder an der Great Ocean Road vor dem Beginn des Semesters statt. Sie stellen eine prima Gelegenheit dar, neue Leute und die wunderschöne Landschaft der näheren Umgebung kennenzulernen.