Mittelalterliche Geschichte erforscht
Eike-von-Repgow-Preis an Prof. Dr. Rudolf Schieffer
Der von der Universität und der Landeshauptstadt Magdeburg gemeinsam gestiftete Eike-von-Repgow-Preis wurde in diesem Jahr an den Präsidenten der Vereinigung von Gelehrten "Monumenta Germaniae Historica (Deutsches Institut für Erforschung des Mittelalters)" Prof. Dr. Rudolf Schieffer verliehen. Stadt und Universität würdigen damit sein langjähriges Wirken um die Erforschung und Pflege der mittelalterlichen Geschichte. Auf einem akademischen Festakt überreichten Mitte November 2008 der Rektor der Universität, Prof. Klaus Erich Pollmann, und der Oberbürgermeister, Dr. Lutz Trümper, in der Johanniskirche den Preis.
Prof. Dr. Rudolf Schieffer hat mit seinen Veröffentlichungen und insbesondere in seiner Funktion als Präsident der Monumenta Germaniae Historica die Erforschung und Pflege der mittelalterlichen Geschichte Mitteldeutschlands und des Raums der mittleren Elbe in erheblichem Maße befruchtet und gefördert. In einem Festvortrag sprach der Preisträger über Die Anfänge literarischen Schaffens zwischen Harz und Elbe.
Rudolf Schieffer ist Professor für Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und ein Spezialist für die Karolingerzeit, für politische und Kirchengeschichte von der Spätantike bis zum hohen Mittelalter; aber auch Quellenkunde und Texteditionen gehören zu seinen Forschungsschwerpunkten.
Der Preis besteht aus einer Bronzestatuette des Magdeburger Bildhauers Heinrich Apel, die Eike von Repgow darstellt, einer Ehrenurkunde und einer Dotation in Höhe von 2500 Euro. Der Eike-von-Repgow-Preis wird gemeinsam von der Landeshauptstadt Magdeburg und der Otto-von-Guericke-Universität verliehen, seit 2004 im Wechsel mit dem Eike-von-Repgow-Stipendium. Mit diesem Preis soll die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Geschichte und Kultur Mitteldeutschlands und des Gebiets der mittleren Elbe gefördert sowie in Eike von Repgow eine bedeutende Persönlichkeit gewürdigt werden, die auf dem Boden Sachsen-Anhalts gewirkt hat.
Eike von Repgow ist um 1233 als Schöffe in einem Gerichtsvergleich in Salbke bei Magdeburg urkundlich nachgewiesen. Als Schöffe erwirbt er umfassende Rechtskenntnisse, die er im "Spiegel der Sachsen" aufschreibt. Dieser gilt als eines der ältesten Rechtsbücher.