Knallige Clips locken West-Abiturienten
Startschuss für Kampagne "Studieren in Fernost"
Bunt, schräg und laut: So präsentieren zwei junge Asiaten die 44 Hochschulen der ostdeutschen Bundesländer im Internet. Ihre Botschaft: Es lohnt sich, im vermeintlich "fernen Osten", zwischen Rügen und Erzgebirge, zu studieren. Eventuelle Missverständnisse sind gewollt, denn für Abiturienten im Westen ist Ostdeutschland oft ferner als Asien. Die beiden heißen Gang & Dong und sind die Gesichter der neuen Kampagne Studieren in Fernost, die im Auftrag der ostdeutschen Wissenschafts- und Kultusministerien mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Ende April 2009 begann. Rektor Professor Klaus Erich Pollmann gab gemeinsam mit den Rektoren der Bauhaus-Universität Weimar und der Hochschule Zittau/Görlitz den Startschuss zu dieser länderübergreifenden Hochschulkampagne.
Teil der Hochschulinitiative
Die Kampagne "Studieren in Fernost" ist Teil der bis 2012 laufenden "Hochschulinitiative Neue Bundesländer". Bundesweit soll für ein Studium in den ostdeutschen Bundesländern geworben werben. "Ab dem nächsten Jahr verlieren wir die Hälfte der Studierenden aus der eigenen Region", warnt Professor Pollmann. "Bislang gehen nur vier Prozent der Westabiturienten zum Studieren in die neuen Länder. Dabei zeigen Umfragen, dass Studenten im Osten vor allem mit der Betreuung zufriedener seien als ihre Kommilitonen im Westen."
Das Angebot richtet sich vor allem an studierwillige Schüler in den westlichen Bundesländern. Hier sind die Universitäten und Hochschulen auf Grund der demografischen Entwicklung oft weit über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus belastet, während die hervorragend ausgestatteten Labore und Hörsäle in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einem dramatischen Rückgang von Abiturientenzahlen gegenüberstehen.
Im Internet
Wie lassen sich Schulabgänger und Studierende von den Vorteilen der Hochschulstandorte in den fünf ostdeutschen Bundesländern am besten überzeugen? Hier werden neue und effektive Wege gebraucht. Nicht mehr Fernsehen, Radio oder Tageszeitung sind die Medien der Jugendlichen - vielmehr ist das Internet zur wichtigsten Informationsquelle der jungen Generationen geworden. Mit der Kampagne will man also die westdeutschen Schüler dort abholen, wo sie sich tummeln: im Internet. Die fernöstlich, mangaähnlich anmutenden rasenden Reporter Gang und Dong besuchen Hochschulen und Universitäten im Osten und stellen diese in knalligen, schnell geschnittenen Clips vor.
Die ostdeutschen Hochschulen suchen den direkten Kontakt zu den 16- bis 19-Jährigen auch bei der für diese Zielgruppe wichtigsten Online-Community "schülerVZ". Für mehr als vier Millionen Schüler gehören die Angebote dieses Portals zum Alltag, über 60 Prozent aller Schulpflichtigen nutzen sie regelmäßig. Genau hier wurde eine "Studiensuchmaschine" eingerichtet, die das Herzstück der Kampagne ist und Interessenten schließlich direkt auf die Homepages der Hochschulen führt und mit den Ansprechpartnern vor Ort verbindet.
Eine zusätzliche Besonderheit: Den zukünftigen Erstsemestern stehen auf der Plattform "schülerVZ" Studenten der jeweiligen Hochschule als "Campus-Spezialisten" zur Seite. Schüler, die sich für eine bestimmte Hochschule interessieren, können ihre Fragen direkt an sie richten.