Mit Goldener Diplomurkunde überrascht
50 Jahre nach ihrem Diplom trafen sich Absolventen in Magdeburg
"Mit diesem Diplom können Sie sich nicht bewerben", scherzte Prorektor Prof. Dr. Helmut Weiß, als er den ersten Absolventen der Studienrichtung "Wärmetechnik" Anfang August 2009 in der Kulturfestung Mark eine "Goldene Diplomurkunde" überreichte. Gewürdigt werden solle auf diesem Wege die Leistung, die der erste Studentenjahrgang in Magdeburg an der Hochschule für Schwermaschinenbau erbracht hat. "Wir fühlen uns geehrt, dass uns die Otto-von-Guericke-Universität dieses Goldene Diplom verliehen hat", bedankte sich Prof. Dr. Peter Käferstein, Initiator des diesjährigen Seminargruppentreffens und selbst viele Jahre an der Uni tätig, im Namen seiner einstigen Kommilitonen.
Professor Weiß erzählte von der Herauslösung der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik aus der Fakultät für Maschinenbau 1998, von dem neuen Corporate Design und den Herausforderungen der nahen Zukunft für die Universität - der demografischen Entwicklung in den ostdeutschen Bundesländern.
Die "Golddiplomanden" gehörten zu den ersten 532 Studenten, die an der nur wenige Monate zuvor gegründeten Hochschule für Schwermaschinenbau im Oktober 1953 immatrikuliert wurden. "Eigentlich wollte ich in Dresden studieren," erinnerte sich Dr. Bernd Haase daran, wie es ihn nach Magdeburg verschlug. "Da gab es aber nur einen Studienplatz für Ingenieurökonomie. Das gefiel mir nicht. Irgendjemand sagte mir, fahr mal nach Magdeburg, da ist eine neuen Hochschule gegründet worden. Da bin ich nach Magdeburg gefahren und habe mich eingeschrieben."
Das Studium fing mit einem obligatorischen Vorpraktikum in einem Industriebetrieb an. Am Krökentor entstanden inzwischen zwei Hörsäle, einige Seminarräume und für das physikalische Praktikum wurde der Boden ausgebaut. Mit einer Hand voll Professoren, ein paar Lektoren und ein paar Verwaltungsangestellten begann 1954 der Lehrbetrieb. 1959 hielten die goldenen Diplomanden ihr "richtiges" Diplom in der Hand. Dann verloren sie sich für 40 Jahre aus den Augen. Seit zehn Jahren treffen sich 13 der einst 25 Kommilitonen regelmäßig einmal im Jahr an wechselnden Orten. Das 50. Jubiläum ihres Diploms führte sie wieder nach Magdeburg. Und sie waren beeindruckt von den Veränderungen und dem Ausbau ihrer "alten" Hochschule, begeistert vom Wandel ihrer einstigen Studienstadt Magdeburg, die zu ihren Studienzeiten noch von Schuttbergen gekennzeichnet war, und überrascht von der Goldenen Diplomurkunde. Vielleicht der Beginn einer schönen Tradition.