Spitzenleistungen in der Forschung ausgezeichnet
Akademischer Festakt zu Ehren des Namenspatrons der Universität Otto von Guericke
Traditionell gedenken die Otto-von-Guericke-Universität und die Otto-von-Guericke-Gesellschaft e.V. anlässlich seines Geburtstages im November Otto von Guericke mit einem Akademischen Festakt. Traditionell eine Gelegenheit für den Rektor der Universität, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, auf das zu Ende gehende Jahr zurückzublicken. Er verwies auf das Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, das als Partner des nationalen Demenz-Zentrums mit der Arbeit begonnen hat. Sehr erfolgreich seien das Zentrum für dynamische Systeme und das Magdeburger Zentrum für Systembiologie evaluiert worden. Mit den erfolgreichen Anträgen für einen Sonderforschungsbereich (SFB), zwei Transregio-SFBs und zwei Graduiertenkollegs ist an der Universität eine Forschungs- und Nachwuchsförderung mit etwa 17,5 Millionen Euro verbunden. Der Rektor berichtete der Festveranstaltung, dass nach einiger Verzögerung der Betrieb des Galileo-Testfeldes, ein Entwicklungslabor und ein Testfeld für Navigation, Ortung und Kommunikation in Verkehr und Logistik, begonnen hat. Das kurz vor seiner Gründung stehende Institut für Kompetenz in Auto-Mobilität werde langfristige Wirkung auf die Profilbildung des Forschungsschwerpunkts Automotive haben.
Mit der Festveranstaltung würdigen Guericke-Universität und Guericke-Gesellschaft alljährlich nicht nur die wissenschaftlichen Leistungen und das Wirken des großen Sohnes der Stadt Magdeburg, Otto von Guericke, sondern zeichnen auch die besten Wissenschaftler der Universität aus.
Den Forschungspreis der Universität erhielt in diesem Jahr Jürgen Christen, Professor für Experimentalphysik und Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften, für seine exzellenten wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Festkörper- und Halbleiterphysik. Er hat mehr als 300 Forschungsartikel in internationalen Fachzeitschriften publiziert, die mehr als 4200 Mal zitiert wurden. Der Hirschfaktor, der die Häufigkeit der Zitierungen eines Forschers erfasst, von Professor Christen beträgt 33. In den vergangenen zehn Jahren konnte er in 560 Konferenzbeiträgen auf über 150 Konferenzen seine Forschungsergebnisse vorstellen.
Mit dem Dissertationspreis der Universität bzw. den Fakultätspreisen für die besten Doktoranden wurde der wissenschaftliche Nachwuchs der Universität geehrt. Die Auszeichnungen sind von der Karin-Witte-Stiftung und der Deutschen Kreditbank AG gestiftet worden. Neben der finanziellen Anerkennung erhielten die Preisträger eine von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg gestiftete Ehrenmedaille mit Namensgravur.
Für den Festvortrag konnte Prof. Dr. Henning Scheich vom Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg gewonnen werden. Er stellte Glanz und Elend des Hörens. Thesen zur Theorie der Sparchevolution vor. Sprachentstehung gehe einher mit der Erweiterung der Hirngröße und kognitiver Fähigkeiten. Die Frage, warum sie akustisch ist, nannte Professor Scheich den Kern des Evolutionsproblems.
Außerdem wurde auf dem Festakt das Eike-von-Repgow-Stipendium an den Magdeburger Christian Warncke und den Japaner Dan Sato durch den Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch überreicht. Das alle zwei Jahre gemeinsam von der Landeshauptstadt Magdeburg und der Universität Magdeburg vergebene Stipendium soll die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Geschichte und der Kultur Mitteldeutschlands und des Gebiets der mittleren Elbe fördern sowie an die Verbindung dieses Raums mit anderen Teilen Europas, vor allem West- und Osteuropa, erinnern.
Den musikalischen Rahmen des Abends gestaltete das Akademische Orchester unter der neuen Leiterin Judith Drexler, in dem Studierende und Mitarbeiter der Universität musizieren.