Gute Vorbereitung auf Arbeitsleben
Leonardo-Büro Sachsen-Anhalt half bei der Vermittlung von EU-Praktika
Ronny Lux studiert Wirtschaftsingenieurwesen. Er war zu einem EU-Praktikum bei Delphi Electronics & Safety in Liverpool.
Delphi Electronics & Safety ist einer der drei größten Zulieferer der Automobilindustrie und der Standort Liverpool hat sich auf die Produktion von Motorkontrolleinheiten spezialisiert. Vor Beginn des Praktikums hatte ich befürchtet, in England als Deutscher nicht recht gut aufgenommen zu werden. Doch alle, mit denen ich arbeitete, waren sehr freundlich und halfen mir, wo es nur ging. Mein Team bestand aus vier Leuten und da wir in einem Großraumbüro arbeiteten, konnte ich jederzeit einen der Kollegen um Rat fragen. Ich lernte neue Freunde kennen und fühlte mich jederzeit als Teil des Teams.
Layouts für Fertigungszellen
Meine Aufgabe war es u.a., optimierte Layouts für drei Fertigungszellen zu entwickeln und diese hinsichtlich des Materialflusses, der Arbeitsabläufe und Arbeitsmethoden zu analysieren. Anschließend entwickelte ich standardisierte Arbeitsblätter für die Operator und Techniker. Durch die ständige Anwendung der MS Office-Applikationen und der englischen Sprache verbesserten sich meine Fähigkeiten in beidem ständig. Durch den Ausfall eines Teammitgliedes wurde mir von Anfang an viel Verantwortung übertragen und ich lernte, mir meine Zeit besser einzuteilen und unter Druck zu arbeiten. Auch die Präsentation und methodische Aufarbeitung von Ergebnissen gehörten zu meinen Tätigkeiten und so konnte ich auch auf diesen Gebieten viel Erfahrung sammeln.
Natürlich hinterließ die allgegenwärtige Wirtschaftskrise auch bei Delphi Ihre Spuren. Ständige Verhandlungen über Kurzarbeit und die daraus resultierende Unsicherheit bei meinen Kollegen waren aber die einzigen negativen Erfahrungen während meiner Zeit bei Delphi.
Jederzeit wieder
Es fiel mir nicht leicht, am letzten Tag das Büro zu verlassen, auch wenn ich wusste, dass es wieder nach Hause geht. Der letzte Tag, welcher mit einem Abschiedsessen endete, wird mir dabei immer besonders in Erinnerung bleiben.
Als Fazit kann ich sagen, dass der gesamte Aufenthalt eine sehr gute Erfahrung war und ein guter Weg ist, um sich sowohl beruflich als auch persönlich weiterzuentwickeln. Ich würde jederzeit wieder für ein Semester ins Ausland gehen und dank des Leonardo-Büros Sachsen-Anhalt wird man nicht nur finanziell, sondern auch mit guten Tipps zur Vorbereitung unterstützt.
Indira Ceylan, Studiengang European Studies, absolvierte ein Praktikum in der Stiftung "Begegnungsstätte des Landes Sachsen-Anhalt" in Plovdiv, Bulgarien.
Während meines Praktikums in Plovdiv habe ich sowohl selbstständige als auch unterstützende Aufgaben erledigt. Insgesamt habe ich drei Projekte selbstständig erarbeitet. Zwei dieser Aufgaben können unter den Begriff "politische Informationsarbeit" zusammengefasst werden, ein Diskussionsforum im Rahmen des Europatages in Plovdiv und eine Vortragsreihe für Deutschschüler an zwei Fremdsprachengymnasien. Außerdem erarbeitete ich einen Beitrag über Praktikumsmöglichkeiten in der Begegnungsstätte.
Die Aufgaben, die ich als Unterstützung der Mitarbeiter der Begegnungsstätte erledigte, reichten von einfachen Bürotätigkeiten bis hin zu inhaltlich sehr aufwendiger Arbeit, wie z.B. die Erstellung von Tätigkeitsberichten der Stiftung.
Meine besten Erfahrungen waren die acht Vorträge an den Fremdsprachengymnasien und die Entwicklung meiner Fähigkeiten, die ich im Verlauf dieser Vorträge bemerkt habe. Nachdem ich mich studienbedingt mehr als zwei Jahre mit der EU beschäftigt habe, war es eine große Herausforderung, dieses Wissen in einen 20-minütigen Vortrag und ein Arbeitsblatt zu verwandeln. Der Vortrag und das Material sollten gleichzeitig ansprechend für Schüler sein und sie zum Diskutieren motivieren. Die Tatsache, dass mir dies vor allem nach den ersten Vorträgen gelungen ist, erachte ich als meine beste Erfahrung.
Durch diese Erfahrung fühle ich mich besser für den Arbeitsmarkt qualifiziert. Zusätzlich habe ich durch mein Praktikum mehr Aspekte der bulgarischen Gesellschaft kennenlernen können als während eines Urlaubs oder Sprachkurses.
Die Erfahrung, mich sowohl in ein neues Kollegenteam als auch eine neue Stadt einzuleben, gibt mir persönlich neue Selbstsicherheit. Durch meine positiven Erfahrungen mit den Kollegen und vielen weiteren Bulgaren habe ich jetzt die Zuversicht und den Wunsch, auch in Zukunft im Ausland zu arbeiten und dort zurecht zu kommen.