Politische Bildung im "Gelobten Land"
Exkursion führte Studierende nach Israel
Tel Aviv, Montag, 6.30 Uhr - man blickt teils sehnsüchtig, teils nachhaltig überwältigt in den Sonnenaufgang und zurück auf eine fantastische Israel-Exkursion.
Zwei Wochen zuvor trafen sich fünfzehn Studierende verschiedener Fachrichtungen der Universität und Dr. Eckart Frey, Dozent am Institut für Geschichte und "Vater dieser Tradition", in Berlin, um nur vier Flugstunden später in der Mittelmeermetropole Tel Aviv anzukommen. Die Besucher erwartete ein zweiwöchiges, engmaschiges Programm, welches möglichst ohne Inanspruchnahme akademischer Viertel zu absolvieren war.
Der Aufenthalt im "Gelobten Land" begann mit dem 11. Magdeburger Seminar am Joseph-Carlebach-Institut der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan. Unter dem Leitthema 60 Jahre Israel - zwischen Fakten und Erlebnissen referierten und diskutierten die Teilnehmer über Geschichte, Politik und weitere ausgewählte Problemfelder. Zur "Palästinenser-Krise" konstatierte etwa der bekannte Journalist und Publizist Ari Rath, die israelische Regierung mache in dieser Sache zwar gelegentlich "einen Schritt nach vorn", trete jedoch in der Regel "zehn Schritte zurück".
Rundreise
Den zwei Tagen anregenden Seminars schloss sich die Rundreise durch das Land an. Nach einem Aufenthalt in der Wüste Negev galt es, auf den Spuren der Römer die Festung Masada zu erklimmen, um sich anderntags, das Tote Meer vor Augen, einen kritischen Überblick über das Wasserproblem im Nahen Osten zu verschaffen. Weiter ging es Richtung Norden. Eine Auswahl touristischer Sehenswürdigkeiten nicht missachtend gelangte die Gruppe in den nahe der israelisch-jordanischen Grenze gelegenen Kibbuz Kfar Ruppin. Einem Besuch der Behinderteneinrichtung Beit Uri in Afula folgte der Zwischenhalt am See Genezareth, anschließend die Fahrt in den Golan, wo es die Kriegsschauplätze sowohl antiker als auch der unmittelbaren Vergangenheit zu bestaunen gibt.
Einer israelischen Redensart zufolge werde in "Haifa gearbeitet, in Tel Aviv gefeiert und in Jerusalem gebetet". Letzteren Eindruck gewinnt leicht, wer sich in der Alten Stadt umsieht. Auf nur wenigen Quadratkilometern ballen sich die großen Heiligtümer aller drei Weltreligionen - eine gewisse Grundanspannung stellt sich ein. Doch neben der Religion beherrscht Jerusalem auch ein reges Treiben. Nicht zu knapp wird hier miteinander gehandelt, kommuniziert und gelebt. So kontrastreich sich also das Land präsentiert, so abwechslungsreich ist auch ein Besuch dieser Stadt. Neben kulturellen und religiösen Begegnungen frönte man, ob in der Konrad-Adenauer-Stiftung oder in der Knesset, hier ebenfalls der politischen Bildung.
Was bleibt, sind Erinnerungen an ein Land, das es zu besuchen lohnt. Mit großzügiger Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und des Landes Sachsen-Anhalt war es möglich, Studierenden diese ganz besondere Erfahrung zu bieten.