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Summer School in Japan
Was fällt dir ein, wenn man dich nach Japan fragt? Tokyo? Sushi? Ninja? Elektronikartikel? All diese Dinge verbindet ein Deutscher mit einem Land, das er sonst nicht, beziehungsweise nur aus dem Fernsehen kennt. Und genau diese Dinge wird man wahrscheinlich auch erleben und kennenlernen, wenn man als Tourist nach Japan kommt. Doch Japan bietet viel mehr. Die beste Möglichkeit ein Land nicht nur oberflächlich kennenzulernen, ist bei einer einheimischen Familie zu leben und nicht nur die schönen Fassaden der Tempel zu betrachten. Genau diese Chance bietet dir die "Summer School Japan" an der Universität von Niigata.
Mittendrin
Nach mehr als einem halben Tag Flug, etwas zerknittert, könnte man eigentlich als erstes nach einem Bett suchen und sich von der Anreise erholen?! Doch plötzlich, mit den ersten Schritten auf japanischem Boden, bist du mittendrin. Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft an jeder Stelle. Und genauso wirst du von deiner Gastfamilie aufgenommen, für welche es nach eigener Aussage eine Ehre ist, einen deutschen/ausländischen Studenten in ihrem Haus willkommen zu heißen. Nach verwunderten Blicken in den Vorgarten - alle Türen stehen offen und nichts ist auch nur in irgendeiner Weise vor Diebstahl geschützt (scheint es in Japan, selbst in Tokyo, nicht zu geben) - betrittst du das Haus, und es kommen zusätzliche Fragen auf: Auf dem Boden sitzen, essen und schlafen?
An der Universität erwarten dich zwei perfekt organisierte Wochen. Japanischunterricht - welcher sich während des weiteren Aufenthaltes noch als sehr nützlich herausstellen sollte. Nicht nur die Gastfamilie freut sich über ein japanisches Wort aus europäischem Mund. Hat man ein Problem und braucht Hilfe, so kann man eine Kommunikation auch immer japanisch einleiten und ein zusätzliches Lächeln empfangen. Du solltest dich jedoch nicht wundern, wenn du jemanden nach dem Weg fragst und dieser dir nicht den Weg beschreibt, sondern dich direkt bis zu deinem Zielort bringt.
Laborarbeit - hier lernt man nicht nur japanische Studenten kennen. Das Ziel ist vor allem einen Einblick in deren Art und Weise des Studiums zu erhalten. Theoretische Arbeit wird an entsprechenden Werkzeugmaschinen und Messgeräten praktisch angewandt. Durch Führungen, Vorträge und Gespräche erkennt man schnell, welch großer Unterschied zum deutschen Studentenleben besteht.
Sprachlos
Ausflüge - "elementary school", "junior high school", Sake-Brauerei, Niigata City und zahlreiche saisongebundene Anlässe/Feste, wie zum Beispiel das weltbekannte Feuerwerk von Katagai, lassen in diesen zwei Wochen garantiert keine Langeweile aufkommen. Und ständig bietet sich die Gelegenheit, endlich einmal sein Englisch anzuwenden und gegebenenfalls aufzufrischen.
Irgendwann, zurück in Deutschland und dem zweiten Kulturschock ausgesetzt, wird man dich mit Sicherheit fragen: "Wie war´s?" Sprachlos, überwältigt von meinen Eindrücken aus Japan und nicht wissend, an welcher Stelle ich anfangen sollte zu erzählen, stand ich vor meiner Familie.
"It´s not the place, it´s the people"
Dieses Zitat meiner Gastschwester ist wohl die beste Beschreibung für einen Ausflug in eine andere Welt, eine fremde Kultur. Neben beeindruckenden Fotos von Schreinen, Gärten, riesigen Statuen und vergoldeten Tempeln sind es doch vor allem die Menschen, die einem Ort seinen Charakter geben und die Erinnerungen prägen.