Ausgaben des uni:report 2022
Sommersemester 2022 - Zusammen Vielfalt erleben
Vielfalt bedeutet Resilienz. Monokultur macht verletzlich. Das weiß jeder Landwirt. Auf das Zusammenleben übertragen, gibt es jedoch für den Erfolg durch Vielfalt eine Voraussetzung: ein gemeinsames Ziel und die Verständigung auf ein geltendes Koordinatensystem.
Unsere Universität hat ein solches Wertesystem. Sie hat sich auf die Fahnen und ins Leitbild geschrieben, für alle chancengleiche Ausbildungs-, Studien- und Arbeitsbedingungen zu definieren und umzusetzen. Wir stehen für Wertschätzung von Diversität in Forschung, Lehre und im Arbeitsalltag. Soweit die Theorie, verankert auch in der vor einem Jahr von der Uni Magdeburg unterschriebenen Charta der Vielfalt.
Vielfalt bedeutet also, Gruppenzugehörigkeiten anzuerkennen und deren Perspektiven zu tolerieren. Aber Toleranz kommt vom lateinischen tolere, und das heißt „aushalten“. Vielfalt kann also mitunter auch anstrengen, kann heißen, an der einen oder anderen Stelle gelassen und konstruktiv zu bleiben, wenn wir auf Ansichten treffen, die nicht in unser Weltbild passen.
Wie schaffen wir das im Alltag? Wie gut gehen wir mit Unterschiedlichkeiten von Menschen und Meinungen, Sichtweisen und Standpunkten um? Warum sollen nur Frauen Gleichstellungsbeauftragte werden? Sind Unisex-Toiletten wichtig? Ist gendergerechte Sprache sinnvoll? Wie wird aus bunten Gruppen eine universitäre Gemeinschaft, aus starken Einzelleistungen ein Mannschaftserfolg? In diesem Heft stellen wir diese Fragen und wollen einige Antworten finden.
Klar ist: Vielfalt kostet und verlangt Einsatz. Aber sie zu leben, ist alternativlos und macht unsere Universität an jeder Stelle reicher. Im Namen des ganzen Redaktionsteams wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre!
Wintersemester 2021/2022 - Zusammen nachhaltig
Dauerhaft, eindringlich, langfristig wirksam: Einträge, die Sie im Duden unter dem Begriff nachhaltig finden. Zum ersten Mal verwendet hat ihn 1713 der Oberberghauptmann und Forstexperte Hans Carl von Carlowitz aus dem Erzgebirge. Seine Haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht gilt als erstes Werk über die gelingende Forstwirtschaft. Sein Credo: Nicht mehr verbrauchen, als nachwachsen kann. Ein recht simples Prinzip. Warum müssen wir, was unseren Vorfahren selbstverständlich war, als Gesellschaft neu lernen? Wann hat es angefangen, dass wir vor lauter Überfluss nicht mehr ans Morgen dachten?
Eine Frage, die wir in der aktuellen Ausgabe des uni:reports nicht beantworten kann. Aber wir können zeigen, dass sich die Uni Magdeburg in Richtung Nachhaltigkeit auf den Weg gemacht hat. Sei es mit einem emissionsarmen Energiekonzept, einer die Ressource Mensch fokussierenden Personalpolitik, digitalisierten Verwaltungsprozessen, einer langfristig tragenden Grundordnung.
Alles in allem kein leichtes Unterfangen. Schwierig vor allem, weil Nachhaltigkeit mehr ist als ökologisch hergestelltes Toilettenpapier oder der Verzicht auf Gedrucktes. Wir zeigen Ihnen in diesem Heft Beispiele, wo uns nachhaltiges Agieren gelingt und wo noch eine Menge gemeinsamer Anstrengung vor uns allen liegt. Aber, wenn wir nicht zusammen losgehen und neu denken, wird es nichts mit dauerhaft, eindringlich, langfristig wirksam, kurz: mit einer nachhaltigen und zukunftsfesten Universität.