Konstruktionstechnik
Kolloquium zu zeitgemäßem Produktentwicklungsprozeß
Das 21. Kolloquium „Konstruktionstechnik“ zum Thema „Zeitgemäßer Produktentwicklungsprozeß“ im Juni stand unter Leitung von Prof. Karl-H. Grote, Lehrstuhlinhaber Konstruktionstechnik im Institut für Maschinenkonstruktion. Die jährlich stattfindende Veranstaltung wird im Wechsel mit der Partneruniversität Politechnika Slaska Gliwice ausgerichtet und bot bis vor Jahren vor allem polnischen und deutschen Konstruktionswissenschaftlern die Möglichkeit zum intensiven Erfahrungsaustausch. Mittlerweile beteiligen sich auch Fachkollegen aus der Slowakei, Ungarn, Bulgarien, Schweden und Dänemark sowie Konstrukteure aus der Industrie. Prof. Jürgen Rugenstein gab beim diesjährigen Kolloquium einen eindrucksvollen Rückblick auf die zurückliegende Konstruktionsforschung.
Die diskutierten aktuellen Probleme des konstruktiven Entwicklungsprozesses verwiesen besonders auf die Möglichkeiten der Nutzung von Technologien für den Konstrukteur. Es wurde auch deutlich, daß gerade beim Einsatz von Hochtechnologien die systematische konstruktionswissenschaftliche Durchdringung komplexer Probleme notwendig ist, um erfolgreiche Produkte zu gestalten.
Weitere Schwerpunkte des Kolloquiums waren die Auseinandersetzung mit der Notwendigkeit, umweltgerechte Produkte zu konstruieren und deren Entsorgung zu gewährleisten, das Produktdaten-Management sowie neue Möglichkeiten für den Einsatz von Rapid-Prototyping-Technologien zur Lösung von Anforderungen an kurze Entwicklungszeiten und an die Qualität von Produkten. Die Professoren Wolfgang Beitz, TU Berlin, und Gerhard Pahl, TH Darmstadt, erläuterten die Ergebnisse ihrer konstruktionswissenschaftlichen Forschungsarbeiten zur Systematik und Teamarbeit im Produktentwicklungsprozeß.
Leitende Konstrukteure aus der Praxis (Dr. Jörg Feldhusen, Fa. DÜWAG, Dr. Oliver Tegel, Volkswagen, Dr.Georges Romanos, Fa. Loctite, Wolfgang Bäsecke, Fa. Honsel) trugen Erfahrungen zur Umsetzung der Konstruktionsforschung in die Praxis vor. Absolventen (Heiko Böhme, Fa. Wirtgen) berichteten von erster Industrieerfahrung bzw. über laufende Forschungsarbeiten am Institut (Christiane Beyer, Christian Birke, Carsten Burchardt, Norbert Fischer und Sören Schumann). Alle Vorträge sind im Tagungsband abgedruckt.
Gedankt sei der Otto-von-Guericke-Gesellschaft und dem Team der Lukasklause für die bei der Ausrichtung des Kolloquiums geleistete Unterstützung.
Peter Fritz