Solar-Soll erfüllt
Die Solaranlage der Universität erreichte Planungsvorgaben von 300000 kWh
Wie jeder aufmerksame Besucher der Mensa sicher schon bemerkt hat, können die Momentanwerte der Sonneneinstrahlung und der Energiebereitstellung durch die Solaranlage sowie der Warmwasserverbrauch von einer Anzeigetafel im Foyer der Mensa abgelesen werden. Hinter dieser Anzeige verbirgt sich eine Meßwerterfassung mit über 100 Meßstellen. Davon dienen 84 der wissenschaftlichen Auswertung. Die restlichen 19 Meßstellen werden zur Steuerung der Solaranlage über die zentrale DDC-Anlage der Universität benötigt. Dort sorgen seit April 97 Dr. Wolfgang Oberst, Axel Knopf, Dieter Mohr und Peter Fliegenschmidt vom Dezernat Technik und Bauplanung für einen reibungslosen Betrieb und für die Bereitstellung der gemessenen Daten zur Visualisierung des Betriebsverhaltens.
Prognosen übertroffen
Die anläßlich der Sudententage feierlich übergebene Solaranlage arbeitet nunmehr ein halbes Jahr. Es war nach diesem sonnenscheinreichen Sommer zu erwarten, daß die Vorgabe von 300000 kWh Solarenergieertrag noch in diesem Jahr erfüllt werden kann. Und das geschah bereits am 15. September. Damit wurden die in der Planungsphase simulativ erstellten Prognosen deutlich übertroffen. Die größten Erträge wurden, wie der Monatsgrafik zu entnehmen ist, im Juni erzielt.
Trotz der nicht immer günstigen Witterungsbedingungen im Juli war die Wärmeleistung der Solaranlage beachtlich.
Allerdings stellt sich die Frage, warum der Solarertrag während der sehr sonnenreichen Augusttage nicht deutlicher anstieg und hinter dem Juli zurückblieb. Eine wesentliche Ursache dafür ist die veränderte Warmwasserverbrauchs-Struktur während der Semesterferien.
Auch die täglichen Summenwerte des Energieertrages der Solaranlage und der Globalstrahlung (siehe Grafik oben) zeigen erhebliche Schwankungen. Neben der Witterung haben wiederum die täglichen Schwankungen des Warmwasserverbrauches einen maßgeblichen Einfluß auf den Ertrag bzw. auf den Wirkungsgrad der Solaranlage. Dieser schwankt z.B. im Mai zwischen 25 und 60 %.
Im Rahmen weiterführender wissenschaftlicher Untersuchungen durch Mitarbeiter und Studenten des Instituts für Apparate- und Umwelttechnik wird auch künftig das Langzeit-Betriebsverhalten der Solaranlage der Universität Magdeburg im Vergleich mit anderen großen solarthermischen Anlagen analysiert. Dabei geht es u.a. um Fragen der Einflüsse der Anlagengestaltung, der Regelungsparameter sowie der örtlichen Einstrahlungs- und Warmwasserverbrauchs-Bedingungen der jeweiligen Solaranlagen.
Dr. Rüdiger Sontag, Andreas Lange