In Bewegung
Internationale Konferenz zur Sportmotorik
Die Internationale Vereinigung für „Sport Kinetics“ mit der Sektion „Sportmotorik“ der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft führte im September 1997 die 5. internationale Konferenz „Sport Kinetics“ erstmalig in Deutschland durch. Mit der Vorbereitung und Durchführung der im zweijährigen Rhythmus stattfindenden Veranstaltung war das Institut für Sportwissenschaft betraut worden. Sie stand unter dem Thema „Theorien der Motorik und ihre Widerspiegelung in der Praxis“. So sollten die unterschiedlichen theoretischen Positionen zur Beschreibung und Erklärung der Motorik des Menschen zusammengetragen sowie die Anwendung und Brauchbarkeit der Theorien in der vielfältigen Bewegungspraxis diskutiert werden.
Engagierte Vorbereitung
Mit hohem Engagement bereiteten die Kollegen des Instituts unter Leitung von Prof. Dr. Peter Blaser (Konferenzdirektor) und Dr. Kerstin Witte (Leiterin des Organisationskomitees) sowie unter Mitarbeit von Ilona Hesse (Tagungsbüro) das viertägige Treffen von ca. 210 Sportwissenschaftlern, Musik- und Arbeits- sowie Rehabilitationswissenschaftlern aus 21 Ländern vor.
Die vier Hauptvorträge beschäftigten sich mit der menschlichen Motorik wie psychische Tätigkeitsregulation und Motorik im Arbeitsprozeß (Winfried Hacker, Dresden), motorischer Kontrolle und motorischem Lernen zwischen Informationsprozessen und Selbstorganisation (Reinhard Daugs, Saarbrücken/Peter Blaser, Magdeburg), dynamischen Systemperspektiven zur Perzeption und Aktion (Dagmar Sternad, Pennsylvania) und der Anwendung der „Schema Theorie“ (Richard Schmidt, Los Angeles) in der Bewegungswissenschaft.
Arbeitskreise
Auf Grund der vielfältigen unterschiedlichen Erscheinungsformen der menschlichen Motorik und der Tatsache, daß die Motorik als wichtiger Transformationsmechanismus in der Auseinandersetzung mit der Umwelt fungiert, wurde versucht, unter unterschiedlichen Sichtweisen neue Ansätze zu Erklärungsmodellen für die menschliche Bewegung in verschiedenen Arbeitskreisen anzubieten. So bestand die Möglichkeit, in den Arbeitskreisen „Motorik und Schulsport“ (Peter Hirtz, Greifswald), „Motorik und Leistungssport“ (Wlodzimier Starosta, Warschau), „Motorik und Rehabilitation“ (Jürgen Innenmoser, Leipzig), „Motorik und Arbeit“ (Herbert Heuer, Dortmund) und „Motorik und Tanz/Instrumentalspiel“ (Karl Hörmann, Köln) neue Forschungsergebnisse zum motorischen Lernen, zur motorischen Ontogenese, aber auch zur Motodiagnositk und zur Mototherapie vorzustellen. Die Magdeburger Sportwissenschaftler waren in fast allen Arbeitskreisen vertreten und informierten über ihre neuesten Forschungsergebnisse in der Talentforschung (Bernd Dierks/Marita Daum, Dagmar Lühnenschloß/Joachim
Griebsch) in der Schwimmsportforschung (Andreas Hohmann), Bewegungswissenschaft (Kerstin Witte/Christine Stucke), in der Rehabilitationsforschung (Christine Stucke/Lutz Schega, Leipzig; André Nicklas, Göttingen) und in der Tanzforschung (Anita Hökelmann/Peter Blaser).
Außerdem gab es hinreichend Gelegenheit, in einer Posterausstellung zu den genannten Themen neueste Arbeitsergebnisse vorzustellen, vertiefende individuelle Diskussionen zu führen, sich miteinander bekannt zu machen und Wissenschaftskooperationen zu planen oder sich über neue Computerhard- und Software im Rahmen einer Industrieausstellung zu Forschungsinstrumentarien in der Bewegungswissenschaft zu informieren.
Im abschließenden Plenum bedankte sich der Präsident der Internationalen Vereinigung für Sportmotorik für die perfekte Organisation der Konferenz durch das Institut für Sportwissenschaft und die gute Betreuung durch das Upstalsboom Hotel Ratswaage.
Prof. Dr. Anita Hökelmann