Forschung über Angstzustände
Novartis-Stipendium 1997 an Dr. Dr. Georg Northoff
Dr. med. Dr. phil. Georg Northoff erhielt Anfang November 1997 das Graduierten-Stipendium 1997 der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung. Der Stipendiat ist seit 1996 als Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Magdeburg tätig. Das mit 12000 Mark dotierte Stipendium erhielt er für seine Forschungstätigkeit zur Entwicklung von Therapien bei speziellen Angstzuständen.
Schizophrene und depressive Patienten können während ihrer Erkrankung extreme Angstzustände zeigen. In einigen Fällen führt dies zu einer völligen Unbeweglichkeit (Immobilität) und Sprachlosigkeit der Betroffenen. Mit einer möglichen Therapie solcher Extremzustände des psychischen Erlebens, der sogenannten Katatonie, beschäftigt sich Dr. Dr. Northoff in seinen wissenschaftlichen Untersuchungen.
Erfolgreich behandelt
Bisherige Studien zeigen, daß einige der Patienten recht erfolgreich mit Lorazepam behandelt werden können. Unter Anwendung der neueren Techniken der funktionellen Bildgebung des Gehirns erforscht der Stipendiat gegenwärtig die genauen pathophysiologischen Wirkmechanismen des Lorazepams bei diesen Patienten. Ihr Ziel ist die genaue Aufklärung der bei der Katatonie gestörten Funktionskreise im Gehirn. Bisherige Erkenntnisse von Dr. Dr. Northoff zeigen sowohl die zentrale Bedeutung der extremen Angst bei der Entwicklung der motorischen Starre im Rahmen der Katatonie als auch die Störung von bestimmten Funktionskreisen und Interaktionen in der Hirnrinde.
Dr. Dr. Georg Northoff hat u.a. als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Medizin und Philosophie studiert, davon ein Jahr in den USA. Er ist Facharzt für Psychiatrie. Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhielt er 1995 bis 1996 ein Habilitationsstipendium. Auf 23 Originalveröffentlichungen, zwei Bücher und acht Buchbeiträge kann Dr. Dr. Northoff bereits verweisen.
Die das Stipendium vergebende Stiftung wurde 1969 vom damaligen Pharmaunternehmen Sandoz AG als „Sandoz-Stiftung für therapeutische Forschung“ ins Leben gerufen. Im Zuge der Fusion mit Ciba-Geigy änderte die Stifterin ihren Namen in Novartis Pharma GmbH. Die Stiftung folgte dem Namenswechsel und nennt sich nunmehr Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung.
Kornelia Suske