Ehrendoktorwürde
Verdienste Prof. Peter Safars gewürdigt
Im Rahmen der diesjährigen Festveranstaltung anläßlich des Geburtstages von Otto von Guericke wurde Professor Dr. h.c. mult. Peter Safar, University of Pittsburgh, Pennsylvania, USA, auf Vorschlag der Medizinischen Fakultät von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg die Ehrendoktorwürde (doctor honoris causa) verliehen. Der amerikanische Wissenschaftler ist seit der Universitätsgründung der erste Ehrendoktor der Medizinischen Fakultät. Vor allem bei der Entwicklung der Anaesthesiologie sowie der Notfall- und Intensivmedizin hat sich Peter Safar international anerkannte Verdienste erworben.
Langjährige Kontakte
In seinen Dankesworten hob der Laudatus die langjährigen persönlichen Kontakte zu Magdeburger Wissenschaftlern hervor und betonte, daß die beiden Professoren Werner Lembcke (Chirurgie) und Wolfgang Röse (Anaesthesiologie) ebenfalls zu den Pionieren auf dem Gebiet der Notfallmedizin gehören.
Bereits Anfang der 60er Jahre hatten sich die beiden Ärzte intensiv dafür eingesetzt, daß das Konzept des regionalen Rettungssystems in Magdeburg eingeführt wurde. Damit gehörten sie zu den ersten Notfallmedizinern in Europa, die sich für die Umsetzung dieses Programms so erfolgreich engagiert hatten. Aus der damals beginnenden Zusammenarbeit mit Professor Safar entwickelten sich enge fachlich-wissenschaftliche wie auch freundschaftlich-kollegiale Beziehungen.
Der 1924 in Wien geborene Peter Safar studierte in seiner Heimatstadt Humanmedizin. 1950 siedelte er in die Vereinigten Staaten über und erhielt bei hervorragenden amerikanischen Wissenschaftlern eine exzellente Anästhesieausbildung. Ende der fünfziger Jahre gründete Safar die erste interdisziplinäre Intensivtherapiestation in den USA und initiierte Forschungsprojekte zu Wiederbelebungsproblemen. Im Alter von 37 Jahren nahm er eine Professur für Anaesthesiologie und Critical Care Medicine an der Universität Pittsburgh an und baute hier in den folgenden Jahren die größte akademische Anaesthesieeinrichtung in den USA auf. Mitte der sechziger Jahren entwarf Safar erste nationale Richtlinien für die Organisation von medizinischen Notfalldiensten.
Weltweite Anerkennung
Das weltweit angewandte didaktische Prinzip des ABC der Wiederbelebung geht auf Safar zurück. In seinem Wirken forcierte er auch die öffentliche Auseinandersetzung mit ethischen Aspekten der Notfall- und Intensivmedizin. Ab 1979 wandte sich Safar vollständig der Forschung zu und gründete das Internationale Wiederbelebungsforschungsinstitut in Pittsburgh, das er 15 Jahre leitete. Zahlreichen Nachwuchswissenschaftlern anderer Staaten gab er die Möglichkeit, Studienaufenthalte an dieser Einrichtung zu absolvieren. Auch wenn er die Leitung des Instituts 1994 abgegeben hat, betreut Safar bis zum heutigen Tag noch mehrere Forschungsprojekte und hält Vorlesungen an der Universität Pittsburgh. Vor 25 Jahren wurde Professor Peter Safar die erste Ehrendoktorwürde – damals von der Universität Mainz – verliehen. Seitdem fanden seine wissenschaftlichen, medizinischen und humanistischen Leistungen international vielfach Anerkennung. In Magdeburg hielt Professor Safar einen Vortrag zum Thema „Entwicklungsmöglichkeiten in der Reanimatologie".