Kooperation vereinbart
LUS darf sich An-Institut nennen
Der Prorektor für Forschung, Prof. Dr. Günther Gademann, übergab Mitte Dezember 1997 die Urkunde zum Kooperationsvertrag zur Gründung eines An-Institutes an der Universität. Der Vertrag wurde geschlossen zwischen der Otto-von-Guericke-Universität und dem Labor für Umweltschutz und chemische Analytik (LUS) GmbH. Beide Partner möchten auf den Forschungsfeldern Umweltchemie, Analytik, Verfahrenstechnik und nachwachsende Rohstoffe gemeinsam arbeiten und forschen. Sie erhoffen sich aus dieser Kooperation Synergieeffekte für Forschung und Lehre.
Enge Zusammenarbeit
Kultusminister Karl-Heinz Reck hatte im November 1997 dem Labor für Umweltschutz und chemische Analytik das Recht auf die Bezeichnung „An-Institut“ aufgrund der hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen und der Zusammenarbeit mit Instituten der Universität verliehen. Die LUS GmbH ist ein 1990 gegründetes Unternehmen, welches einen Markt in der Dienstleistungsanalytik sieht. Es arbeitete bereits mit dem Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung und dem Institut für Werkstofftechnik und Werkstoffprüfung gemeinsam an Forschungsprojekten.
Erstmals, so betonte Prorektor Gademann, sei die Gründungsinitiative vom Unternehmenspartner ausgegangen. Die bisher an der Universität arbeitenden An-Institute mit den Schwerpunktthemen Medizin und Automatisierungstechnik waren Ausgründungen universitärer Einrichtungen.
Die Universität stellt im Rahmen dieser Kooperation verstärkt ihre Forschungskapazitäten zur Verfügung und die LUS GmbH unterstützt die Universität in ihren Lehraufgaben, vor allem mit Aufgaben aus der Praxis. So ist vorgesehen, daß Wissenschaftler des Labors Lehrgänge, Praktika und Fortbildungsseminare zur Umweltanalytik an der Universität durchführen. Durch die unmittelbare örtliche Nähe beider Partner, die LUS GmbH hat ihren Sitz hinter den Wohnheimen, können für die Forschungsarbeiten Geräte, Laboreinrichtungen, die Bibliothek, Werkstätten und ähnliches des jeweiligen Gesellschafters genutzt werden.
Symbiotische Funktion
An-Institute haben eine symbiotische Funktion. Problemstellungen werden seitens des Praxispartners an die Forscher der Universität herangetragen. Umgekehrt finden Entwicklungen der Universitätswissenschaftler in Unternehmen Anwendung. Sie sind außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die diese ehrenvolle Bezeichnung aufgrund ihrer besonderen Leistungen erhalten können. Gemeinsam mit Universitätsinstituten sollen sie Forschungsvorhaben realisieren. Voraussetzung für die Etablierung eines solchen Institutes ist, daß das Vorhaben die universitäre Grundlagenforschung tangiert und der wissenschaftliche Leiter Professor der Universität ist. Für das neue An-Institut hat Prof. Dr. Frank T. Edelmann vom Chemischen Institut die wissenschaftliche Leitung übernommen.