Vom Übergang zur Marktwirtschaft
Polnische und deutsche Studierende erläuterten gemeinsam soziologische Problemstellungen
Das Institut für Soziologie unterhält seit etwa vier Jahren Arbeitskontakte zur Universität Lodz in Polen. Auf der Grundlage des Partnerschaftsvertrages und durch die Unterstützung des Programms Ostpartnerschaften vom Deutschen Akademischen Austauschdienst werden seit zwei Jahren Vortragsveranstaltungen zu unterschiedlichen Problemkreisen an den jeweiligen Partneruniversitäten durchgeführt. Gegenstand der gemeinsamen Lehrangebote sind vor allem die Probleme in den entsprechenden Regionen nach dem Übergang zu Marktwirtschaft und Demokratie. Betrachtet werden geschichtliche Entwicklungen, demographische Sachverhalte, Probleme der Armut, Arbeitslosigkeit oder der Wertewandel in Familien. Die Veranstaltungen werden in englischer Sprache abgehalten.
Im Dezember vergangenen Jahres weilten erstmals 14 polnische Studierende mit ihren Hochschullehrern am Magdeburger Institut. Gemeinsam mit ihren deutschen Kommilitonen hörten sie Vorträge zur sozialen Struktur von Sachsen-Anhalt. Prof. Eckhard Dittrich vom Institut für Soziologie erläuterte zu den Zielen dieser Veranstaltungsreihe sowie der Kooperation mit der Universität Lodz: „Die Universität Magdeburg ist bestrebt, sich als Drehscheibe zwischen Ost und West zu profilieren. So entstand die Kooperation mit der Universität Lodz.“ Auf dem Gebiet der vergleichenden Transformationsforschung und in der Mikro- und Makrosoziologie sei bereits eine enge wissenschaftliche Zusammenarbeit zu verzeichnen. Polnische Gastdozenten beispielsweise setzten sich in Magdeburg vergleichend mit deutschem und polnischem Rechtsradikalismus auseinander.
Um auch einen Studentenaustausch zu ermöglichen, werde daran gearbeitet, Studienpläne vergleichbar zu gestalten. Neben den beiden Universitäten in Deutschland und Polen sind auch Partner in Wales und Schweden gefunden worden, so daß eine Art europäisches Netzwerk für den Studentenaustausch entstehen kann.
Für das Sommersemester 1998 ist für Magdeburger Studenten eine Vortragswoche an der Universität Lodz zu sozialen Problemen aus polnischer Sicht geplant.