Gen-Locus im Fokus
Forschungsstipendium für USA-Aufenthalt
Jährlich wird von der Firma Merck, Sharp & Dohme ein Forschungsstipendium an einen jungen Wissenschaftler aus Deutschland verliehen. Es ermöglicht dem Preisträger einen dreimonatigen Auslandsaufenthalt an einer international renommierten Forschungsstätte, wo er neue wissenschaftliche Techniken erlernen kann, die später im Heimatlabor etabliert werden.
Nach einer bundesweiten Ausschreibung wurde vor kurzem das Stipendium an den Magdeburger Mediziner Dr. Daniel Kopf, Jahrgang 1965, verliehen. Seit fast vier Jahren ist der Preisträger als Assistenzarzt an der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten tätig. Dr. Daniel Kopf plant in diesem Zusammenhang die Untersuchung eines Polymorphismus auf dem Gen-Locus der Lipoproteinlipase und dessen Auswirkungen auf Insulinsensitivität und Blutdruck. Dieser Gen-Locus wurde kürzlich als Kandidaten-Gen für die arterielle Hypertonie identifiziert. Der Zusammenhang zwischen diesem Gen-Locus und der Insulinsensitivität ist noch nicht untersucht worden, liegt aber aus pathophysiologischen Überlegungen nahe. Die notwendigen Techniken zur Bestimmung der Gen-Polymorphismen (sogenannte Short Tandem Repeats) möchte der Stipendiat ab Mai dieses Jahres während seines Forschungsaufenthaltes in den USA am Department of Medicine and Molecular Genetics der University of California, Los Angeles, erlernen.
In den letzten Jahren hat Dr. Kopf ein Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft betreut, das den Zusammenhang zwischen Insulinresistenz, endokriner Volumenregulation, Hypertonie und verschiedenen Störungen des Fettstoffwechsels näher untersucht hat. Im Rahmen dieser Untersuchungen wurde auch genetisches Material für weiterführende Untersuchungen asserviert. Von dem geplanten Projekt werden neue Erkenntnisse über den molekularen Zusammenhang zwischen Insulinresistenz, arterieller Hypertonie und verschiedenen Störungen des Fettstoffwechsels erwartet.
Kornelia Suske