Buchausleihe per Computer

13.03.1998 -  

Modernes Verbuchungsverfahren in der Universitätsbibliothek eingeführt

Nun hat die „Zettelwirtschaft“ in der Universitätsbibliothek ein Ende. Nach intensiven Vorbereitungen wurde Anfang März 1998 in der Hauptbibliothek die elektronische Ausleihverbuchung eingeführt. An die Stelle grauer Bestellscheine sind Plastikkarte und Strichcode getreten. Der Weg bis zur Einführung dieses modernen Verbuchungsverfahrens jedoch war weit.

Bereits seit Beginn der 90er Jahre gehört die Magdeburger Universitätsbibliothek dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund an. Um in ihm effektiv arbeiten zu können, beispielsweise im Bereich der Fernleihe, wurde die im Verbund für das Bibliotheksmanagement genutzte Software PICA eingeführt. „Für die Ausleihverbuchung, war das nicht einfach,“ erinnert sich Dr. Wolfgang Jäger von der Universitätsbibliothek, Abteilung Benutzung. „Sie mußte genau auf die Magdeburger Bibliothek zugeschnitten werden. Das dauerte seine Zeit.“ Grundlage für die Ausleihe per Computer ist der Online-Katalog. Inzwischen sind etwa 400000 Titel elektronisch katalogisiert. Gleichzeitig mußten die Bücher mit Strichcode-Etiketten versehen und die Mitarbeiter geschult werden.

Trockentest

In einem „Trockentest“, in dem die Mitarbeiter Nutzerrollen übernahmen, wurde das neue System auf Herz und Nieren geprüft, bis hin zum Mahnverfahren – und Kollege Computer mahnt regelmäßig und unbestechlich. Dazu muß es eigentlich gar nicht kommen, denn für die Nutzer eröffnet das neue Ausleihverfahren zahlreiche Kontrollmöglichkeiten – unabhängig von Zeit und Ort. Via Internet kann das eigene „Bücherkonto“ selbst vom Arbeitsplatz oder von zu Hause aus verwaltet werden: können Bücher vorbestellt werden oder kann kontrolliert werden, wann welche Bücher abzugeben sind und kann die Ausleihzeit verlängert werden. Der telefonische Service bleibt erhalten. Abgeholt und abgegeben jedoch müssen die ausgeliehenen Bücher wie ehedem in der Bibliothek selbst. Über kurz oder lang auch dies in Eigenregie der Nutzer – angedacht sind zwei Selbstverbuchungsplätze. Zeitschriften und Präsenzexemplare werden im neuen Lesesaal, der im Januar 1998 seiner Bestimmung übergeben wurde, bereitgehalten. Dort bestehen ebenfalls Möglichkeiten zur Patent- und DIN-Recherche.

Jeder Nutzer muß sich neu anmelden. „Zum einen können wir so die Nutzerkartei aktualisieren und zum anderen fordern wir eine Einverständniserklärung zur Verwendung von personenbezogenen Daten ab“, erläutert Dr. Ekkehard Oehmig, Direktor der Bibliothek.

Die Einführung des neuen Verbuchungsverfahrens bringt einen großen Zeitgewinn. Für die Mitarbeiter beispielsweise entfällt die aufwendige Verwaltung der Leihscheine. Mit Hilfe eines Scanners wird der Strichcode der Nutzerkarte gelesen und in sekundenschnelle stehen die Daten des Nutzers zur Verfügung, Ausleih- und Abgabevorgang gestalten sich komfortabler. Die gewonnene Zeit soll für mehr Serviceleistungen genutzt werden.

Letzte Änderung: 13.03.1998 - Ansprechpartner: Webmaster