Neubau mit 13 Spezialkliniken
1. Spatenstich für Großbauvorhaben der Chirurgie, Inneren und Neuromedizin
Für das größte Investitionsprojekt an der Medizinischen Fakultät bis ins nächste Jahrtausend hinein standen am 9. April 1998 gleich drei Spaten bereit. Und so gab es gleichzeitig einen ersten Spatenstich von Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner, von Universitätsrektor Professor Harald Böttger und von Professor Helmut Klein, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. Der Ministerpräsident nannte in seiner Ansprache die Krankenhauspolitik das „Kernstück der Gesundheitspolitik“ des Landes. Der Nachholebedarf in diesem Bereich sei enorm gewesen, und er verwies darauf, daß seit der Wende über drei Milliarden D-Mark Fördermittel für Krankenhäuser ausgegeben worden sind.
Gesetz als Basis
Auch für die beiden Hochschulklinika Magdeburg und Halle sei durch die Verabschiedung des „Gesetzes zur Entwicklung der medizinischen Fachbereiche“ im März vergangenen Jahres eine gute Basis geschaffen worden, um über das Jahr 2000 hinaus erfolgreich weiter bestehen zu können, vor allem durch die festgeschriebene Anschubfinanzierung von je 300 Millionen Mark. Nun erfolgte für das größte und aufwendigste Projekt im Rahmen dieser Anschubfinanzierung in Magdeburg der erste Spatenstich.
Zwischen dem Verwaltungsgebäude und dem Haus 10 entsteht in den nächsten Jahren der Neubaukomplex Chirurgie/Teile Innere Medizin/Neuromedizin mit ca. 28000 m2 Nutzfläche für 277 Millionen Mark. Geplant ist die Fertigstellung für das Jahr 2003.
Mit 464 Betten
Rektor Professor Böttger beglückwünschte in seinen Worten die Mediziner zu diesem Großprojekt und wertete dies als einen wichtigen Schritt für die weitere Erhöhung der Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit der Universität. „Hier wird in Zukunft kein Luxusbau entstehen, sondern ein äußerst rationell ausgerichtetes Klinikum“, so der Ärztliche Direktor Professor Klein. Und er erinnerte daran, daß es vor eineinhalb Jahren erstmals Gespräche zu einem Krankenhausprojekt in diesen Dimensionen gab. Daß diese Idee nun aus dem Bereich des Virtuellen als konkretes Projekt in Angriff genommen werde, darüber sei er besonders froh und daran habe das Dezernat Zentrale Klinikumsentwicklung einen besonderen Anteil. 464 Betten, darunter 44 Intensivpflegeplätze, werden in dem Neubaukomplex mit insgesamt 13 Spezialkliniken untergebracht. „Es handelt sich dabei um eine Umlagerung und keine Neuschaffung von Bettenkapazitäten“, erklärte der Ärztliche Direktor. Begleitend zum Baufortschritt wird die Medizinische Fakultät die Bettenzahl von derzeit 1 259 weiter auf 1 081 Betten bis zum Jahr 2000 reduzieren. Aber die Zahl der Betten als finanzieller Maßstab werde zunehmend an Bedeutung verlieren, so Professor Klein, nicht das Krankenhausbett, sondern die Leistung am kranken Menschen werde künftig immer stärker als Maß der Vergütung anzusetzen sein. Neben den stationären Bereichen werden 16 Operationssäle in diesem Neubaukomplex eingerichtet. Auch die entsprechenden Klinikambulanzen, die Physiotherapie, die Diagnostische Radiologie mit zwei Magnetresonanz-Tomographiegeräten (MRT) und zwei Computertomographen sowie die Funktionsdiagnostik werden hier ihren künftigen Standort haben. Dazu gehört ebenfalls eine neue zentrale Notfallaufnahme des Uniklinikums mit einem optimalen Anschluß für die Rettungsfahrzeuge an die Leipziger Straße. Professor Klein sagte abschließend vor den zahlreichen Vertretern der Ministerien, Wirtschaftsunternehmen, Krankenkassen sowie Kliniken und Institute: „Wir sehen in diesem Projekt eine ungeheure Chance, die wir nutzen wollen vor allem im Sinne unserer Patienten, aber auch für unsere Mitarbeiter und zum steigenden Ansehen der Universität.“
Kornelia Suske