Ölmühle, Werft, Transrapid
Eine Exkursion zur Technik vor Ort
Zu einer Exkursion zur Connemann Ölmühle in Leer und zum Transrapid hatten sich Maschinenbaustudenten und Mitarbeiter des Instituts für Maschinenmeßtechnik und Kolbenmaschinen aufgemacht. Die Connemann Ölmühle gewinnt aus Sonnenblumenkernen oder aus Raps durch geeignete Verfahren sowohl Speiseöl als auch Schrot, welches als Tierfutter verwendet wird. Zusätzlich wird in der Mühle auch ein Biodieselkraftstoff (RME) aus dem pflanzlichen Öl hergestellt. Firmeninhaber Dr. Joosten Connemann hob die sehr guten Schmiereigenschaften und den geringen Schadstoffausstoß dieses Biodieselkraftstoffes im Vergleich zum herkömmlichen Diselkraftstoff hervor. Weiterhin informierte er über die territoriale Abhängigkeit der Akzeptanz dieses Kraftstoffes in der Bevölkerung, welche sehr stark vom Angebot in den einzelnen Gebieten abhängig ist. Der Abend klang mit einem gemeinsamen Besuch Dr. Connemanns und seiner Magdeburger Gäste in einem griechischen Restaurant aus.
Beeindruckende Größe
Zuvor besuchten die Exkursionsteilnehmer noch die Meyer-Werft in Papenburg. Diese Werft hat das größte überdachte Dock. Die Besucher hatten das Glück, die Produktionsstätte zu einem Zeitpunkt besichtigen zu können, in der der Bau eines Luxus-Liners so weit vorangeschritten war, daß die Größe des Schiffes am beeindruckendsten war.
Nach einer relativ kurzen Nacht in der Jugendherberge fuhren die Magdeburger zur Versuchsanlage des Transrapids. Um 10:30 Uhr setzte sich der Transrapid 07 mit ihnen an Bord in Bewegung. Die 31,5 Kilometer lange Teststrecke legte er in zehn Minuten zurück, wobei kurzzeitig eine Höchstgeschwindigkeit von 405 km/h erreicht wurde. Die technische Höchstgeschwindigkeit dieses Zuges liegt sogar bei 550 km/h. Die Beschleunigung des Zuges ist nicht zu spüren, da bei der Maximalbeschleunigung von 0,8 m/s2 die Komfortgrenze erreicht ist, und die Passagiere unangeschnallt bleiben sollen. Demnach erreicht der Zug aus dem Stand eine Geschwindigkeit von 400 km/h in 165 Sekunden.
Im anschließenden Vortrag wurde erklärt, daß der Zug über ein berührungsfreies Trag-, Führ-, Antriebs- und Bremssystem verfügt. Dabei basiert es auf dem elektromagnetischen Schwebeprinzip und kann mit der Technik eines normalen Elektromotors verglichen werden, dessen Stator aufgeschnitten und entlang des Fahrweges gestreckt wird.
Blick in die Zukunft
Auch der umweltpolitische Aspekt wurde in diesem Vortrag beleuchtet. Der Hauptvorteil liegt im geringen Energiebedarf – ein Viertel von dem eines Flugzeuges und die Hälfte von dem eines PKWs –, da der gestreckte Stator in Abschnitte geteilt ist, von denen nur derjenige eingeschaltet wird, in dem sich das Fahrzeug gerade befindet. Weiterhin entstehen nur geringe Fahrgeräusche, welche z.B. bei einer Trassenbündelung mit Autobahnen praktisch nicht mehr wahrgenommen werden. Auch ist der Flächenbedarf für den Fahrweg geringer, da die Flächen zwischen den Trägern weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden können.
Nach dieser außergewöhnlichen Begegnung mit der Zukunft traten die Exkursionsteilnehmer die Reise nach Magdeburg und damit in die Gegenwart an.
Ingo Scholz