Legalisierung der rechten Szene?
Das Ergebnis der Landtagswahlen vom 26. April 1998 ist für die ausländischen Studierenden der Otto-von-Guericke-Universität eine traurige Überraschung gewesen. Nie hätten sie sich vorstellen können, daß eine Partei wie die DVU, mit keinem klaren politischen Programm und mit so einer starken Werbung und Slogans wie „Kriminelle Ausländer raus“ und „Deutsches Geld für Deutsche“ im Wahlkampf, 16 Parlamentssitze bekommen konnte. Gerade in Sachsen-Anhalt, wo die Zahl der Ausländer die niedrigste Deutschlands ist, ist es erstaunlich, wie viel Aufmerksamkeit diese ausländerfeindlichen Sprüche erlangen konnten.
Viele ausländische Studierende sind überzeugt, daß die Mehrheit derer, die die DVU gewählt haben, keinen rechtsextremistischen Kampf gegen Ausländer damit führen, sondern einen Protest gegen die als unwirksam wahrgenommene Politik der vorherigen Regierung ausdrücken wollten. Es wächst trotzdem in allen das unangenehme Gefühl, sich in einer Stadt zu befinden, wo in einer nicht so fernen Vergangenheit viele Gewalttaten von der rechtsextremistischen Szene schon unternommen wurden. Die Frage ist, ob die Angehörigen der rechten Szene die Ergebnisse dieser Landtagswahl als Legalisierung und Unterstützung verstehen und konsequent weiter agieren werden.
Ausländische Studierende an der Otto-von-Guericke-Universität