Praxisnahe Themen

08.06.1998 -  

Symposium zu Kinderkardiologie und -intensivmedizin

Traditionell trafen sich im Mai98 zum 7. Mal Neonatologen, neonatologisch und pädiatrisch intensivmedizinisch tätige Kinderärzte und Kinderkrankenschwestern zum Symposium für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin Sachsen-Anhalt. Veranstalter des Symposiums in Bad Suderode/Harz war der Arbeitskreis Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin Sachsen-Anhalt.

Den etwa 150 aus Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen angereisten Teilnehmern wurde eine praxisnahe Auswahl fachgebietsorientierender Themen geboten. Das Hauptthema war die Kinderkardiologie, zu dem Professor Dr. Gerhard Jorch, neuberufener Ordinarius der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie und 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, neue Aspekte in der Diagnostik und Therapie des persistierenden Ductus arteriosus des Frühgeborenen vortrug.

Besonderheiten der notfallmäßigen Kardiochirurgie im Neugeborenenalter (Atanas Todorow), der Katheterinterventionstherapie bei Angiokardiopathien des Neugeborenen (Joachim Syska) und der interventionellen Elektrotherapie von Herzrhythmusstörungen im Notfall (Uwe Mathoni) bildeten weitere Schwerpunkte in der Kinderkardiologie.

Kardiochirurgie

Die Kollegen aus der Universitätskinderklinik Halle konnten demonstrieren, daß sich erstens die Letalität bei kardiochirurgischen Eingriffen weiter deutlich gesenkt hat, zweitens das operative Spektrum kardiochirurgischer Eingriffe deutlich zugenommen hat und drittens eine weitere Verlagerung von operativen Indikationen hin zu interventionellen Kathetereingriffen zu verzeichnen ist. Weitere Referate beschäftigten sich mit den Aufgaben der Kinderkardiologie in der Zusammenarbeit auf regionaler Ebene (J.Karstedt) sowie der postoperativen Betreuung von Kindern in der Universitäts-Kinderklinik Halle (Kerstin Jugl).

In der Nachmittagssitzung wurde ein breites Spektrum neonatologischer und kinderintensivmedizinischer Themen angesprochen. Besonders beeindruckend war für alle Teilnehmer der Beitrag der Kinderklinik Halberstadt zu einem mehrfach geschädigten Patienten, der nach dreijähriger, fast ausschließlicher stationärer Behandlung auf der Intensivstation verstarb. Die Darstellung einer Intensivstation aus der Sicht eines betroffenen Kindes war für alle Zuhörer sehr eindringlich und machte gleichermaßen auch betroffen. Weitere Themen wie Hauterkrankungen bei Neugeborenen (Ulrich Mutschler), die B-Streptokokkensepsis des Neugeborenen (Hubertus Schultz) sowie die Nierenvenenthrombose des Neugeborenen (Uwe Sitka) regten zu zahlreichen interessanten Diskussionen an.

Neue Studie vorgestellt

Des weiteren wurde auch eine neue Studie zur Behandlung der Verbrauchskoagulopathie bei Meningokokkensepsis mit rekombinantem Plasminogenaktivator (Stefan Avenarius) vorgestellt und die Kinderkliniken zur Teilnahme an dieser Studie aufgefordert.

In seinem Schlußwort betonte Professor Jorch noch einmal das hohe Niveau der Veranstaltung durch die Ausrichtung auf klinisch-praktische Themen und würdigte die hervorragende Organisation durch die Veranstalter. Die ausgezeichneten Tagungsbedingungen im Kur-Zentrum Bad Suderode veranlassen uns, dort das 8. Symposium am 1. Mai 1999 erneut durchzuführen.

Dr. Stefan Avenarius

Letzte Änderung: 08.06.1998 - Ansprechpartner: Webmaster