Geräuschen auf der Spur
Junge Wissenschaftlerin erhielt Gelder von der DFG
Wenn Dr. Tamara Nestorovic über ihre Pläne und Forschungsvorhaben spricht, lässt sich ihre Begeisterung und ihr Ehrgeiz erahnen. Mit Geräuschen beschäftigte sich die junge Wissenschaftlerin aus Serbien in ihrer Promotion. Sie untersuchte Möglichkeiten, mithilfe intelligenter Reglerstrukturen störende akustische Effekte zu verringern. Ihre Forschungen am Institut für Mechanik galten unter anderem der Schwingungsreduzierung an der Öffnung eines Kernspintomographen, am sogenannten Trichter. Mit dem Hersteller Siemens arbeitete sie dabei eng zusammen. Für die herausragende Dissertation wurde sie mit dem Förderpreis des Vereins Deutscher Ingenieure, Magdeburger Bezirksverein, ausgezeichnet.
Arbeit im MAHREG-Netzwerk
Bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft hatte Dr. Nestorovic einen Antrag zur Förderung ihrer wissenschaftlichen Arbeit gestellt. Er wurde für das Projekt Entwicklung und experimentelle Verifikation adaptiver Regleralgorithmen in adaptiven mechanischen Systemen bewilligt. Für die nächsten zwei Jahre wird sie am Lehrstuhl Numerische Mechanik forschen. Sie interessiert sich vor allem für die Arbeit im Netzwerk MAHREG Automotive vor dem Hintergrund des Virtual Engineering für die Produktentwicklung. Nach Beendigung ihrer Promotion hatte die junge Frau am Aufbau des VDTC (Virtual Development and Training Centre) am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung mitgearbeitet. Insbesondere wandte sie sich der Verbindung von Mechanik mit Techniken der Virtual Reality und des Virtual Engineering zu. Hier gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte und Möglichkeiten zur künftigen Zusammenarbeit, beispielsweise im Computational Mechanics Lab (CML). Und auch die Piezo-Aktoren und -Sensoren stehen weiterhin im Mittelpunkt ihres Forschungsinteresses. So sollen sie in dünnwandige Strukturen integriert werden, um im Zusammenspiel mit neuen adaptiven Regelalgorithmen störende Schwingungen und Geräusche, z.B. im Automobilbau und in der Luft- und Raumfahrt, zu reduzieren. Neue Ideen für interdisziplinäre Projekte und Projektanträge erhofft sich Dr. Nestorovic von der Kooperation mit Wissenschaftlern aus den Fakultäten für Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Maschinenbau und dem Fraunhofer-Institut.
Viel Unterstützung
Auf Deutschland wurde Tamara Nestorovic aufmerksam durch ihre Professorin an der Universität Nis, an der sie Maschinenbau studierte. 2001 kam sie nach Magdeburg, um bei Prof. Dr. Ulrich Gabbert zu promovieren. Damals sprach sie so gut wie kein Wort Deutsch. Am Sprachenzentrum lernte sie die Sprache, und Magdeburg weckte ihr Interesse an Deutschland und seiner Kultur. Inzwischen spricht sie sehr gut die Sprache ihres Gastlandes, fühlt sich hier wohl und freut sich auf ihre neuen Aufgaben. Wie hat sie das alles gemeistert – in einem fremden Land leben, promovieren, Sprachen lernen, auch spanisch hatte sie am Sprachenzentrum belegt, wissenschaftliche Veröffentlichungen für internationale Zeitschriften schreiben, bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft einen Projektantrag stellen? „Ich habe viel Unterstützung von meinem Doktorvater, aber auch durch meine Familie", meint die junge Frau. „Es ist eine große Herausforderung, aber auch Verantwortung, sowohl für die Arbeit als auch gegenüber der Familie."