Technologietransfer im Fokus
Projekt Transferverbund Medizintechnologie
Unter der Leitung des Forschungsreferates der Medizinischen Fakultät wurde im April 2008 das Projekt Transferverbund Medizintechnologie (TVMT) im Rahmen des Innovationswettbewerbs Wirtschaft trifft Wissenschaft gestartet (www.tvmt.de). Diese vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) ins Leben gerufene Initiative hat das Ziel, das Potenzial von Forschungseinrichtungen noch stärker in gemeinsame Prozesse mit der Wirtschaft einzubinden.
Zwischenbilanz
Nach einem dreiviertel Jahr Projektarbeit kann nun eine erste Zwischenbilanz gezogen werden. Zur Findung eines optimalen Wegs wurde die Zusammenarbeit mit potenziellen Transferpartnern organisiert, eine Auftaktveranstaltung durchgeführt und am Statusseminar des BMVBS teilgenommen.
Die Resonanz der Auftaktveranstaltung im Herbst 2008 mit über 70 Gästen überwiegend aus unserer Universität, aber auch mit Vertretern medizinisch orientierter Unternehmen der Region, FuE-Instituten und Transfer-Einrichtungen, war sehr gut. Das Projekt TVMT wurde vorgestellt und erläutert, mit der Absicht, dass sich die Anwesenden damit auseinandersetzen und eigene Erfahrungen und Anregungen für eine effektivere Arbeit einbringen. In den Beiträgen aus der medizinischen Forschung, Informationstechnik, Patentverwertung, dem medizinischen Gerätebau und der Neuromedizintechnik wurden hilfreiche Empfehlungen für einen effektiveren Technologietransfer gegeben, aus denen einige Schlussfolgerungen für die Arbeit direkt abgeleitet werden konnten.
Das Prorektorat für Forschung bereitet Maßnahmen vor, den Nutzen von Technologietransfer zwischen der Universität und der regionalen Wirtschaft deutlich zu erhöhen. Das Wissenschaftszentrum des Landes Sachsen-Anhalt in Wittenberg organisiert Workshops, um den Stand des Technologietransfers im Land Sachsen-Anhalt zu untersuchen. So ist im ersten Quartal 2009 eine Veranstaltung in Magdeburg speziell zum Technologietransfer im Bereich der Medizin vorgesehen, zu der Forscher der Universität eingeladen sind.
Empfehlungen
Bei all diesen Bemühungen geht es darum, im Umfeld von Chancen und Hemmnissen die Weichen zu stellen, damit spürbare Verbesserungen erreicht werden. Sicherlich haben die im Rahmen des TVMT-Projekts geführten Diskussionen und die Auftaktveranstaltung dazu beigetragen, dass der Technologietransfer an der Universität stärker in den Fokus gerückt ist.
Ausgehend von den im TVMT-Projekt gesammelten Erfahrungen sind jetzt folgende Schritte zu empfehlen: die Ziele des Technologietransfers festschreiben und die Rolle der Institutionen untersuchen, die derzeit den Technologietransfer im Bereich der Medizintechnik unterstützen, sich mit den erkannten Hemmnissen auseinandersetzen und die Schnittstellen zwischen medizinischer Forschung, ingenieurtechnischer Forschung und Entwicklungsarbeiten in Unternehmen der Region klären.
Unterstützung
Weitere Aufgaben sind das Herausarbeiten der erforderlichen Unterstützung für die Forscher und die Unternehmen, um ihnen die Organisation des Technologietransfers zu erleichtern, zu untersuchen, inwieweit Bereiche der Wirtschaftswissenschaften der Universität und studentische Arbeitsgruppen den Transferprozess unterstützen können, die unterstützenden Arbeiten auf die vorhandenen Strukturen zu verteilen beziehungsweise die Strukturen an die aktuellen Erfordernisse anzupassen sowie Handlungsempfehlungen für die Bearbeitung von Transferprojekten auszuarbeiten.
Jörg-Henrik Gerlach