Für Verdienste um die Menschenrechte
Erste Magdeburger Menschenrechtsmedaille ging an Prof. Dr. Manfred Nowak
Vor 60 Jahren, am 10. Dezember 1948, verabschiedete die UN-Generalversammlung in Paris die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Aus Anlass dieses Jahrestages verlieh die Arbeitsstelle Menschenrechte der Universität (www.arbeitsstelle-menschenrechte.de) erstmals die Magdeburger Menschenrechtsmedaille. Der Völkerrechtler und UN-Sonderberichterstatter für Folter, Prof. Dr. Manfred Nowak, aus Wien erhielt die Auszeichnung für seine außerordentlichen Verdienste in der juristischen Menschenrechtsforschung und im völkerrechtlichen Menschenrechtsschutz.
Prof. Dr. Manfred Nowak ist Leiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Menschenrechte und Professor für Internationalen Menschenrechtsschutz an der Universität Wien. Zwischen 1996 und 2003 war er Richter am Menschenrechtsgerichtshof für Bosnien-Herzegowina. 2004 wurde ihm das bedeutende Amt des UN-Sonderberichterstatters für Folter übertragen. In dieser Funktion legte er 2006 einen kritischen Bericht über die Zustände im US-Internierungslager Guantanamo vor, der nicht nur in Fachkreisen für enormes Aufsehen sorgte.
An Forschungseinrichtung
Schirmherrin der Preisverleihung war die Ministerin für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Gerlinde Kuppe. Mit der Ehrung gab es ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro, das an eine menschenrechtliche Forschungseinrichtung gespendet werden soll, über die der Empfänger der Medaille entscheidet. Die Medaille wurde von der Magdeburger Künstlerin Anne Rose Bekker gestaltet.
Mit der Magdeburger Menschenrechtsmedaille werden Wissenschaftler geehrt, die einen herausragenden Beitrag zur wissenschaftlichen Erforschung menschenrechtlicher Problemstellungen geleistet haben.
Die Arbeitsstelle Menschenrechte der Universität Magdeburg, die die Medaille verleiht, bündelt und koordiniert menschenrechtsbezogene Aktivitäten in Forschung und Lehre sowie außeruniversitäre Projekte und Veranstaltungen der Lehrstühle von Prof. Dr. Karl-Peter Fritzsche, UNESCO-Lehrstuhl für Menschenrechtsbildung am Institut für Politikwissenschaft, und Prof. Dr. Georg Lohmann, Lehrstuhl für Praktische Philosophie am Institut für Philosophie.
Die Arbeitsstelle soll menschenrechtliche Forschungsprojekte interdisziplinär anregen und koordinieren, Aktivitäten in der Lehre, in der Weiterbildung und in der außeruniversitären Öffentlichkeit vorantreiben, nationale und internationale Kontakte festigen und ausbauen und ein Forum für Kontakte und Diskussionen insbesondere auch für Promovierende, jüngere und internationale Wissenschaftler bilden.