17 Tage in Israel

30.12.1997 -  

Zu Gast an der Partneruniversität Bar-Ilan

Auch in diesem Jahr bestand wieder für 15 Studenten unserer Universität die Möglichkeit, für 17 Tage ins Heilige Land zu „pilgern“. Die meisten von uns hatten sich in einem vorbereitenden Seminar „Flavius Josephus – Die Geschichte des Judäischen Krieges“ umfassend über Israel informiert. Nach fünfstündigem Flug trafen wir voller Erwartung in Tel Aviv ein, wo uns unsere Reiseleiterin Rachel Salquin empfing.

Nachdem wir unser Quartier bezogen hatten, erzählten uns Rachel und Dr. Eckart Frey, der als Betreuer vom Institut für Geschichte zum wiederholten Male mitreiste, was uns in den nächsten Tagen erwarten würde.

Einführung im Museum

Als Einführung sollte uns ein Besuch des Diaspora-Museums die Geschichte des jüdischen Volkes vom Auszug aus Ägypten bis zum Holocaust sowie religiöse und kulturelle Aspekte des Judentums näherbringen. In den folgenden Tagen erfuhren wir, unterstützt durch Vorträge vor Ort, mehr über wichtige Meilensteine jüdischer Geschichte:

Bergfestung Gamla (Adrienne Körner/Jesko Siegmann)

Institution Kibbuz (Nadine Schulz)

Essener von Qumran (Martina Prescher)

Felsenfestung Massada (Corinna Petersen).

In einem ersten Seminar in der Friedrich-Ebert-Stiftung Tel Aviv, das, wie auch ein zweites in Jerusalem, von Dr. Stefan Schieren aus dem Institut für Politikwissenschaft organisiert worden war, diskutierten wir gemeinsam mit einem palästinensischen und einem jüdischen Bürger Israels über Probleme des täglichen Zusammenlebens der beiden ethnischen Volksgruppen. Dabei wurde uns die Problematik in weit stärkerem Maße nahegebracht als es die heimischen Medien je vermochten, denn an jenem Tag erregte ein Bombenattentat in Jerusalem unsere Gemüter.

Für die nächsten Tage waren Seminare zum Thema Geschichtswandlung und jüdische Tradition im Joseph-Carlebach-Institut der religiösen Bar-Ilan, unserer Partneruniversität, vorgesehen. Thematische Schwerpunkte unserer Delegation waren:

  • Der 9. November 1938 im Spiegel der DDR-Presse (Matthias Heinemann)
  • Holocaust in den Geschichtsbüchern der DDR (Dr. Echart Frey)
  • Facetten des Antisemitismus in der Weimarer Republik (Dr. Stefan Schieren)
  • Jüdische Gemeinden und jüdische Friedhöfe in Sachsen-Anhalt (Christin Ziem/Gunar Schoch)

Zentraler Bestandteil unseres Israelaufenthalts war die geistige Metropole – Schnittpunkt gegensätzlichster Religionen – Jerusalem. Dort hatten wir den für deutsche Israelreisende wohl schwersten Gang vor uns. Yad Vashem, die jüdische Holocaust-Gedenkstätte, sorgte bei jedem unserer Teilnehmer für betretenes Schweigen und ernsthaftes Nachdenken. Den Besuch von Yad Vashem begleiteten drei Beiträge:

  • Einführung Yad Vashem (Katrin Stadler/Constanze Kukatz)
  • Die Goldhagen-Debatte (Ilka Wottawah)
  • Janusz Korczak – Lebenswerk und Untergang (Antje Glinnemann/Martin Frenz)

Das Ende unserer Exkursion führte uns in Israels Nachbarstaat Jordanien. Dort wurde eine Besichtigung der Überreste Petras durch einen letzten Vortrag:

Die Nabatäerstadt Petra (Adriana Ex) wissenschaftlich untermauert. Großen Anteil am Gelingen der Reise hatte Rachel Salquin.

Die Freunde Israels an dieser Universität, zu denen wir uns seit diesem Jahr zählen, glauben, daß auch im 50. Jahr des Bestehens Israels eine Abordnung der Otto-von-Guericke-Universität die in diesem Jahr weiter vertieften freundschaftlichen Beziehungen zu unserer Partneruniversität ausbauen sollte.

(Vielen Dank an Corinna für die zur Verfügung gestellten Reiseaufzeichnungen.)

Martina Prescher; Gunar Schoch

Letzte Änderung: 30.12.1997 - Ansprechpartner: Webmaster