Das Problem Sucht
Arbeitstagung zu Suchtkrankenhilfe und -prävention
„Betriebliche Suchtkrankenhilfe und Suchtprävention an Universitäten, Hochschulen und Universitätskliniken“ war das Thema einer Arbeitstagung, zu der sich in Lüneburg Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus der gesamten Bundesrepublik trafen, um Erkenntnisse und Erfahrungen auszutauschen, die in den vergangenen Jahren gemacht werden konnten.
Das Problem „Sucht“ ist an Universitäten und Hochschulen, ebenso wie in allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens und Arbeitens, ein bedauerliches, aber nicht zu ignorierendes Problem. Aus diesem Anlaß wurden seit Ende der 80er Jahre Programme zur Suchtkrankenhilfe und Suchtprävention entwickelt und mit mehr oder weniger Erfolg in die Hochschuleinrichtungen hineingetragen und umgesetzt.
Vielfalt der Problematik
An unserer Universität gibt es seit 1995 eine Rektoratsanweisung zur „Betrieblichen Suchtprävention und Suchtberatung“ und eine Mitteilung des Rektorats in Form von „Orientierungshinweisen zum Umgang mit suchtgefährdeten und suchtkranken Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“. Damit sind wichtige Voraussetzungen geschaffen worden, dem Problem „Sucht“ zu begegnen oder, eventuell noch wichtiger, vorbeugend wirksam werden zu können.
Die Vielfalt der Problematik wurde im Tagungsprogramm und den verschiedenen Teilnehmern, wie Suchtbeauftragte, Verwaltungsmitarbeiter, Personalräte, Wissenschaftler und Professoren sichtbar.
Zahlreiche Teilnehmer, die am Anfang der betrieblichen Suchtarbeit stehen, fanden sich in einer Arbeitsgruppe zusammen. Eine zweite Arbeitsgruppe beschäftigte sich bereits mit den Perspektiven der Suchtprävention, die die gesamte Komplexität der Gesundheitsförderung zum Inhalt hatte. Daß Suchtgefahren nicht nur vom Alkohol drohen, schlug sich im Thema einer weiteren Arbeitsgruppe nieder, die über Süchte und Suchtmittel diskutierte, die nicht im Stufenplan einer Rektoratsanweisung bzw. Dienstvereinbarung erfaßt werden. Wie wichtig es ist, in die Öffentlichkeit zu gehen, um die Arbeit der Sucht- und Sozialberater und die Berater selbst bekannt zu machen, wurde in der vierten Arbeitsgruppe beraten. Suchtprävention als eine Führungsaufgabe aufzufassen bzw. die Verfahrensweisen bei Wissenschaftlern als Vorgesetzte, die sich selbst im Ablauf des Stufenplans befinden, wurde in der fünften Arbeitsgruppe diskutiert. Rollenspiel in den Arbeitsgruppen sollte Erfahrungen auf besondere Art übermitteln.
Die auch an anderen Hochschuleinrichtungen zeitweise in Erscheinung tretende Resignation bei dieser Problematik war nicht zu übersehen. Gerade deshalb war diese Veranstaltung zum inneren Aufbau der mit Suchtprävention Beschäftigten sehr wertvoll. Die au den Ergebnissen eines Pilotprojektes gewonnenen Erkenntnisse und die Diskussionen unterstrichen die Notwendigkeit der eigenen Arbeit und motivieren zu weiteren Aktivitäten.
Dr. Marlen Schröder