Zum 100. Mal
Die Cochlea-Implantation wurde im Januar 1998 zum 100. Mal an der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde durchgeführt. In einer dreistündigen Operation unter der Leitung von Prof. Klaus-Günter Begall ist der zweieinhalbjährigen Julia eine Innenohrprothese, ein Cochlea-Implantat, eingesetzt worden. Bei dem Mädchen waren seit ihrer Geburt kaum akustische Reize erkennbar. Der Eingriff bot die einzige Möglichkeit, damit Julia die Chance hat zu hören und auch sprechen zu lernen. Der kleinen Patientin wurde ein Elektrodenbündel in die Hörschnecke implantiert, das den Hörnerv stimuliert. Von einem außerhalb des Körpers getragenen Sprachprozessor wird das Implantat aktiviert.
Im November 1992 hatte Prof. Begall zum ersten Mal eine Cochlea-Implantation durchgeführt. Die Früherkennung von Hörstörungen im Kindesalter ist ein brennendes Problem. In der Uniklinik wurde in Zusammenarbeit mit der Abteilung Experimentelle Audiologie und Medizinische Physik vor wenigen Jahren ein wirksames Modell für das Hörscreening bei Frühgeborenen entwickelt, bei dem ergänzend zur Reflex-Audiometrie weitere verschiedene Messungen des Hörvermögens zum Einsatz kommen.