Rund um die Geometrie
Mathematiker stellten ihre Forschungsarbeiten vor
Die Fakultät für Mathematik war im Februar 1998 Gastgeber des ersten „Anhaltinischen Geometrietages“. Der Einladung von Prof. Dr. Bernulf Weißbach vom Institut für Algebra und Geometrie waren 21 Wissenschaftler aus Chemnitz, Jena, Halle, Berlin, Dresden und Erfurt gefolgt.
In elf Vorträgen stellten die Teilnehmer neuere Ergebnisse der Forschungen zur Geometrie vor. Die wissenschaftlichen Beiträge waren vorwiegend der anschaulichen Geometrie verpflichtet, aber auch Gegenstände in Räumen beliebiger Dimensionen kamen dabei zur Sprache. Mit dem „Anhaltinischen Geometrietag“ wurde eine 1994 mit dem Sächsischen Geometrietag begründete Tradition der Zusammenkunft von „Geometern“ aus den drei Bundesländern Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt fortgesetzt.
Zahlreiche Vorträge
Besonders für jüngere Mathematiker bot der Geometrietag sehr gute Möglichkeiten, sich mit eigenständigen Arbeiten zur Geometrie einer breiteren wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorzustellen. Christian Richter von der Friedrich-Schiller-Universität Jena zum Beispiel referierte zum Thema „Einfache paradoxe Replikationen von Mengen“. Bezüge zur ebenen Kinematik stellte G. Meinl von der TU Dresden in seinem Vortrag „Schließungssätze an Poldreiecken“ her und Christian Haases (TU Berlin) Vortrag „Über Gittersimplexe großer Weite“ ließ sich in das interessante Gebiet der Geometrie der Zahlen einordnen. Olaf Sarges (Universität Magdeburg) stellte in seinem Referat einen beachtenswerten optimierungstheoretischen Zugang zum Kugel-Ring-Problem konvexer Körper vor. In den meisten Vorträgen wurden bemerkenswerte Bezüge und Verbindungen zu anderen Teilgebieten der Mathematik, wie z.B. zur Optimierung und Analysis aufgezeigt.
Am Rande der wissenschaftlichen Tagung gab es interessante Gespräche zu vielen Fragen der Forschungen zur Geometrie, aber auch zur Rolle der Geometrie in der Ausbildung von Mathematik- und Lehramtsstudenten. „Für mich war es ein sehr gelungener Tag“, äußerte sich anerkennend Prof. Dr. Günter Ziegler von der TU Berlin über diese Veranstaltung, die bereits im Dezember 1998 auf Einladung von Prof. Dr. Gunter Weiß (TU Dresden) mit einem weiteren „Sächsischen Geometrietag“ ihre Fortsetzung finden wird.
Prof. Dr. Bernulf Weißbach